Krabbeltiere

Deshalb leben in so vielen Schweizer Haushalten Silberfische

· Online seit 14.04.2024, 15:05 Uhr
Im Volksmund heisst es vielerorts, dass Silberfische ein Anzeichen für mangelnde Hygiene im Haushalt seien. Das ist so nicht richtig, auch wenn sich die Krabbeltiere von Hautschuppen und Hausstaubmilben ernähren. Warum sich die Insekten in unseren Wohnungen verstecken, erfährst du hier.
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Häufig sind sie lästig und einige ekeln sich gar vor ihnen. Allerdings tut man den Silberfischchen damit unrecht. Die flügellosen Tierchen sind harmlos. Sie lieben eine hohe Luftfeuchtigkeit, die beim Duschen oder Kochen entsteht und sind zudem auch kein Anzeichen von mangelnder Hygiene. Das schreibt das Bundesamt für Umwelt (BAFU) auf seiner Homepage. Darüber hinaus übertragen sie keine Krankheiten. Aber warum finden viele die Krabbeltiere dennoch grauenhaft?

Die Silberfischchen (Lepisma saccharina), auch Silberfische genannt, sind weltweit verbreitet. In der Regel ernähren sie sich von Haaren, Hautschuppen, Hausstaubmilben, Mehl, Getreide und Gebäck, ihren Proteinbedarf decken sie mit trockenen Fleischresten und toten Insekten. Das ist aber nicht alles – sie lieben ausserdem Tapeten, Bücher und Briefmarken. In Wohnräumen können die Tierchen durchaus Schaden anrichten. Das ist der Grund, warum sie auch als Schädlinge betrachtet werden. Sie haben aber auch ihr Gutes. Da sie Hausstaubmilben fressen, die beim Menschen Allergien auslösen können, haben sie auch etwas Nützliches.

Diese Umgebung lieben die Insekten besonders – und diese gar nicht

Wenn du in deiner Küche oder deinem Badezimmer vermehrt Silberfischchen findest, ist das ein sicheres Anzeichen für eine zu hohe Luftfeuchtigkeit. Diese entsteht nicht nur durch Duschen oder Kochen, sondern auch durch falsches Lüften, Wasserschäden oder Restfeuchte in Neubauten. Sollten immer wieder Silberfischchen in deiner Wohnung auftauchen, kann das durchaus als Alarmsignal gesehen werden und könne auf ein Feuchtigkeits- und Schimmelproblem hindeuten. Die absolute Wohlfühltemperatur liegt zwischen 25 und 30 Grad. Wird es ihnen zu heiss (ab 35 Grad) sterben sie, sinkt die Temperatur unter zehn Grad, werde die Insekten inaktiv. Wenn es zu trocken ist, können sie sich nicht mehr vermehren.

Die kleinen Krabbeltiere können bis zu drei Jahre alt werden. Ausgewachsen sind sie in etwa 11 bis 12 Millimeter lang. Bis eine grössere Ansammlung der Insekten auftritt, dauert es recht lange. Das bedeutet gleichzeitig, wenn in deinem Badezimmer vermehrt Silberfischchen auftreten, leben die schon länger dort. Das teilt das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit mit.

Was hilft gegen Silberfischchen in der Wohnung?

Auch wenn die Tierchen an und für sich harmlos sind, lösen sie bei vielen einen regelrechten Ekel aus und seien wir ehrlich – haben wir Besuch in unseren vier Wänden, sind die Tierchen nicht unbedingt auch noch eingeladen. Daher gibt es vorbeugende Massnahmen, damit sich die Insekten nicht mit Kind und Kegel bei dir einnisten.

Weil sie warme und feuchte Räume bevorzugen, solltest du diese regelmässig lüften – vor allem das Badezimmer. Je kälter die Luft und je geringer die Luftfeuchtigkeit, desto ungemütlicher wird es für die Insekten. Dazu hilft sicherlich regelmässiges Staubsaugen und nass aufwischen, weil Haare und abgestorbene Hautschuppen auf deren Speiseplan stehen. Pfützen im Bad solltest du sofort aufwischen. Die Tierchen halten sich vornehmlich in dunklen Ecken, Ritzen und Spalten auf und nutzen diese als Eingang. Mit ein bisschen Fugenspachtel oder Silikon lassen sich diese wieder gut verschliessen. Deine Wäsche solltest du auch nicht in der Wohnung trocknen lassen. Wenn du die Möglichkeit hast, deine Klamotten anderorts aufzuhängen, dann nutze sie.

Oft wird der Duft von Lavendel, Zitronen oder Gurken gegen Silberfischchen empfohlen. Die Tiere werden dadurch vertrieben.

Hast du sonst noch einen Tipp auf Lager? Dann lass es uns wissen und schreib es uns in die Kommentare. 

veröffentlicht: 14. April 2024 15:05
aktualisiert: 14. April 2024 15:05
Quelle: ArgoviaToday

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