Wacken Openair

Schweizer Festival-Besucher trotzen der Schlammschlacht

02.08.2023, 19:55 Uhr
· Online seit 02.08.2023, 17:55 Uhr
Nach den News, dass das Gelände geschlossen werden muss und es keinen Einlass mehr geben wird, ist die Enttäuschung bei vielen Metalheads gross. Umso grösser ist die Freude derer, die es ans Festival geschafft haben.
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Lange Gesichter bei tausenden von Fans, die sich ein Ticket für das diesjährige Wacken Openair gekauft haben. Am frühen Mittwochmorgen mussten die Veranstaltenden bekannt geben, dass das Gelände geschlossen und keine Personen mehr aufs Areal gelassen wird.

Etwa die Hälfte all jener, die ein Ticket ergattert haben, haben es aufs Areal geschafft. Darunter auch Silvio (42) und seine neun Freunde: «Wir habens geschafft und die Stimmung ist gut. Bei uns zumindest».

Silvio und seine Freunde habens geschafft

Unterwegs waren sie mit einem Camper, einem Wohnwagen und der Rest sei mit dem Flugzeug angereist. Los gings bereits am Sonntagabend um 22 Uhr. Wie sich zeigt, ein weiser Entscheid. «Wir hatten unglaubliches Glück», erzählt er. Sie gehörten nämlich zu den wenigen, die am Montag aufs Gelände gelassen wurden.

Auch seien sie an einer riesen Kolonne an Autos vorbeigefahren, die auf den anderen Campingplatz wollten. Die habe man bereits nicht mehr reingelassen. «Auch bei unserem Platz haben sie die Leute etwa eine halbe Stunde nach uns gestoppt», erzählt er und ist «saufroh», dass er und seine Freunde es geschafft haben.

Tüchtige Freunde und gute Stimmung

Für den 42-Jährigen aus Gais (AR) und seine Truppe ist es bereits das dritte Wacken Openair. Viele der Musikfans hätten noch probiert, geschleppt von Traktoren, aufs Feld zu kommen, mussten aufgrund des Regens aber aufgeben, erzählt er.

Ihr Camp hatten die Freunde schnell errichtet. «Wir haben Tiefbauer dabei, Strassenbauer und Allrounder. Das ging zügig, die wissen alle, wie sowas geht», erklärt Silvio und lacht.

Zum Wetter findet er: «Jetzt ist es gut, etwas bewölkt, aber die Sonne scheint sogar etwas durch, alles okay». Der Stimmung tut das mässige Wetter keinen Abbruch. «Die Stimmung ist sensationell! Wir sind am Essen und Bier trinken», berichtet Silvio vom Campingplatz in Wacken.

Wanderschuhe und Festival-App

Zur Matsch-Situation meint er, dass man sich das «Schlammgallen» (Openair St.Gallen) vorstellen könne, einfach in gross. «Die Hälfte der Leute ist mit Gummistiefeln unterwegs. Die verkaufen sie hier auch. Mir reichen Wanderschuhe. Aber es ist schon schlammig, das stimmt», meint der hartgesottene Openair-Fan.

Zum Must-Have gehört für ihn und seine Freunde aber vor allem die gute Stimmung und die kann man wenigstens selber mitnehmen. In der Wacken-App werde regelmässig informiert und das laufe ganz gut, wie Silvio meint. Beim Einlass seien aber alle etwas überfordert gewesen. «Es scheint für alle eine Ausnahmesituation zu sein», sagt er.

Öffnung von Festival-Gelände zieht sich 

«Das ist natürlich auch sicherheitstechnisch nicht ganz einfach, aber es tun sicher alle ihr Bestes», sagt er verständnisvoll. Besonders Leid tut es ihm für die, die es nicht mehr aufs Festival schaffen werden. «Dagegen kann man leider nichts machen. Macht trotzdem das Beste draus und hoffentlich klappt es nächstes Jahr», so seine tröstenden Worte.

Ganz so reibungslos scheint es aber auch für die Fans, die es auf den Platz geschafft haben, nicht zu laufen. «Um 11 Uhr hätte es auf dem Festival-Gelände losgehen sollen», sagt Silvio. Die Eröffnung ziehe sich jetzt aber schon eine Weile. Was das Problem ist, weiss die Truppe auch nicht. Sie flanieren jetzt mal durchs nahegelegene Dorf.

Etwas mehr als die Hälfte an Besuchenden

Gemäss ersten Zahlen der Polizei haben es 50'000 Menschen aufs Festivalgelände geschafft und freuen sich auf ein lautes und kurzweiliges Programm. Trotz weniger Besuchenden haben die Einsatzkräfte der Polizei zünftig zu tun. Bereits 68-Mal seien die Einsatzkräfte bereits ausgerückt. Wenn nötig auch mit dem Quad, wie Fotos zeigen.

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veröffentlicht: 2. August 2023 17:55
aktualisiert: 2. August 2023 19:55
Quelle: Today-Zentralredaktion

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