Schweiz

Aargauer Autofahrer modifiziert sein Fahrzeug gegen «Klima-Kleber»

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Aargauer Autofahrer modifiziert sein Fahrzeug gegen «Klima-Kleber»

· Online seit 18.04.2023, 11:29 Uhr
Ein Aargauer Autofahrer droht den Klimaaktivisten mit Schlägen, unter anderem auf den Kopf. Ein Video, welches derzeit auf Whatsapp kursiert, zeigt den Lenker, der in seinem Auto eine spezielle Vorrichtung eingebaut hat. Klimaaktivisten finden dies allerdings recht erschreckend.

Quelle: ArgoviaToday

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Sieben Klimaaktivisten blockierten mitten im Osterverkehr den Zugang zum Gotthardtunnel. Viele Autofahrende und Reisefreudige nervten sich über die Aktion und über die Blockaden. Die Wut auf Klimaaktivisten steigt immer weiter. Immer wieder liest man Drohungen von wütenden Kommentierenden, dass sie über die Demonstranten hinwegrollen würden oder sie gewaltsam von der Strasse zerren würden.

Mit Gewalt droht nun auch ein Aargauer. Er hat in seinem Auto eine Vorrichtung eingebaut, für den Fall, dass er «Klima-Klebern» begegnen sollte. In einem Video, welches derzeit auf Whatsapp kursiert und «Watson» vorliegt, ist ein Mann zu sehen, der den Kofferraum seines Mazdas öffnet. Dort befindet sich ein oranges Rohr, das in einer Halterung steckt. «Es ist ein Kleberlöser für Klimaaktivisten», sagt der Mann in dem Video.

Der Fahrer nimmt das Rohr in die Hand und schlägt es gegen ein Gestell, das sich nebenan befindet. «Es ist aus Polypropylen», sagt der Mann im Video. «Wunderbar leicht und zieht wie eine Sau.» Er macht absolut keinen Hehl aus seinen Absichten: «Ich glaube, wenn man denen mit dem Röhrchen auf den Kopf schlägt, reissen sie ihre Hände von der Strasse weg und schützen ihren Kopf.»

Renovate Switzerland äussert sich zum Video

Die Gruppe «Renovate Switzerland» war für die Blockade am Karfreitag vor dem Gotthard verantwortlich. Sie fordert vom Bund, dass er bis 2040 eine Million Häuser renoviert. Auf das Video des Aargauers angesprochen, sagt Mediensprecherin Cécile Bessire zu «Watson»: «Gewalt kann niemals die Antwort in einer Krisensituation sein.»

Allerdings überrasche die heftige Reaktion des Autofahrers die Mediensprecherin nur bedingt. «Es ist nicht der normale Weg, den ein Mensch zur Lösung von Problemen anwenden sollte.» Gleichzeitig sei das Problem des Klimanotstands so gross, «dass es verständlich ist, dass sich manche Menschen überfordert fühlen und nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen.»

Klimastreik-Bewegung will dagegen vorgehen

Die Klimastreik-Bewegung zeigt sich schockiert über die Drohungen des Aargauers. Es sei erschreckend, wozu die Leute bereit sind, so Jonas Kampus, Mediensprecher beim Klimastreik. Für Kampus reihe sich das Video ein in die Ereignisse der vergangenen Wochen. «Politikerinnen und Politiker der FDP und SVP haben massiv gegen Klimaaktivisten gehetzt, Nationalrat Mike Egger bezeichnete sie sogar als ‹Terroristen›.» Und auch die Comedy-Szene mache nicht Halt vor den Aktivisten. Zeki habe einen Sketch gedreht, in dem er über die Klimaaktivisten wegrolle.

Für den Aargauer Autofahrer könnte das Video nun rechtliche Folgen haben. Jonas Kampus kündigte gegenüber «Watson» an, dass sie nun rechtliche Schritte gegen ihn prüfen wollen.

(red.)

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veröffentlicht: 18. April 2023 11:29
aktualisiert: 18. April 2023 11:29
Quelle: ArgoviaToday

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