Alkoholverkauf: Blaues Kreuz prangert mangelhaften Jugendschutz an
Quelle: TeleBärn / Elisa Lutz / BärnToday / Warner Nattiel
Die 41,2 Prozent, in denen Alkohol an Minderjährige verkauft wurden, sind eine deutliche Zunahme gegenüber dem Vorjahr: 2022 waren es nur 25,8 Prozent. 2020 hingegen war die Prozentzahl sogar noch etwas höher, damals waren es 42,6 Prozent, wie das Blaue Kreuz in einer Mitteilung schreibt.
Die alkoholischen Getränke seien in mehr als der Hälfte der Fälle verkauft worden, ohne dass der Ausweis vorgewiesen werden musste oder nach dem Alter gefragt wurde. In einigen Fällen sei zwar ein Ausweis verlangt worden, jedoch sei anschliessend das Alter falsch ausgerechnet oder der Alkohol einfach trotzdem verkauft worden. «Da stellt sich mir die Frage, ob es den Verkaufsstellen nur ums Geld geht und sie sich eigentlich nicht weiter kümmern», sagt Lea Leuenberger, Verantwortliche Jugendschutz beim Blauen Kreuz Bern.
Regelmässige Testkäufe
Zur Durchsetzung der Jugendschutz-Vorschriften führt das Blaue Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg im Auftrag der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI) des Kantons Bern regelmässig Alkoholtestkäufe durch. Minderjährige Testkäuferinnen und Testkäufer versuchen dabei, in Begleitung einer erwachsenen Fachperson Alkohol zu kaufen. Getestet wurden Gastronomiebetriebe, Detailhandelsgeschäfte und Veranstaltungen im ganzen Kanton.
«Es muss weiterhin alles unternommen werden, um minderjährige Jugendliche besser zu schützen. Es gibt keine Entschuldigung, wenn es um den Jugendschutz geht», so Leuenberger weiter. Auch 2024 führt das Blaue Kreuz wieder Testkäufe durch.
(raw/pd)
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.