Sehen und sterben

Das sind die tödlichsten Naturwunder der Erde

· Online seit 23.04.2023, 18:48 Uhr
Gewaltige Gipfel, tiefe Schluchten, tosende Fluten – Millionen von Reisenden besuchen jedes Jahr die Naturspektakel dieser Erde. Dabei geht oft vergessen, dass so ein Trip auch tragisch enden kann. Hier kommt eine Zusammenstellung der tödlichsten Naturwunder.
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Nr. 9 – Grand Canyon

Der Grand Canyon gehört zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Vereinigten Staaten. Rund 6 Millionen Personen besichtigten die 450 Kilometer lange Schlucht mit ihren faszinierenden Steinformationen jedes Jahr. Angesichts der schroff abfallenden Felswände könnte man vermuten, dass Stürze in bis zu 1800 Meter Tiefe die häufigste Todesursache am Grand Canyon sind. Tatsächlich sind aber Flugzeug- bzw. Helikopterabstürze und medizinische Zwischenfälle in Zusammenhang mit Hitze und Trockenheit die grösste lebensbedrohende Gefahr. Im Durchschnitt werden in der Wüstenschlucht jedes Jahr zwölf Tote gezählt.

Nr. 8 – Matterhorn

Wegen seiner markanten Gestalt und seiner Besteigungsgeschichte ist das Matterhorn einer der bekanntesten und meistfotografierten Berge der Welt. Der 4478 Meter hohe Gipfel ist für die Schweiz ein Wahrzeichen und für Tausende ein beliebtes Reiseziel. 2500 bis 3000 Bergsteigende versuchen jede Saison, das Matterhorn zu bezwingen. An Spitzentagen sind es über 100 Alpinisten. Das schlägt sich in den Unfallzahlen nieder. Pro Saison müssen ungefähr 80 Rettungseinsätze per Helikopter durchgeführt werden. Zwölf Menschen sterben am Matterhorn im Durchschnitt jedes Jahr.

Nr. 7 – Tafelberg

Der Tafelberg ist zwar nicht der höchste Berg Afrikas, dieser Titel geht an den Kibo im Kilimandscharo-Massiv (siehe unten). Die markante Form und die Lage am Kap der Guten Hoffnung haben den Tafelberg aber trotzdem zu einer der bekanntesten Attraktionen in Südafrika gemacht. Ebenfalls typisch ist der «Tablecloth», ein Wolkenschleier, der sich wie ein Tischtuch über den Berg und hinunter in das an seinem Fuss gelegene Kapstadt wälzt. 15 Menschen verlieren in einem durchschnittlichen Jahr am Tafelberg ihr Leben. Als Todesursachen werden Abstürze, Verdursten, Unwetter und Suizide genannt.

Nr. 6 – Yosemite-Nationalpark

Vier Millionen Besucherinnen und Besucher zieht der Yosemite-Nationalpark jedes Jahr an. Das Naturreservat im Bundesstaat Kalifornien ist der drittälteste Nationalpark auf der Welt. Bekannt ist Yosemite insbesondere für seine beeindruckenden Felswände aus Granit, seine Wasserfälle und seine Mammutbäume. Wunderschön und gefährlich: 2019 gab es 41 Medienberichte über Unfälle von Touristen im Park. Die meisten davon stehen im Zusammenhang mit Kletterausflügen. Die Zahl der Todesfälle pro Jahr beträgt elf.

Nr. 5 – Kilimandscharo

Bis auf eine Höhe von 5895 Metern türmt sich das Kilimandscharo-Massiv in Tansania auf. Der höchste Berg Afrikas bietet einen der wenigen Orte des Kontinents, wo über das ganze Jahr hinweg Eis und Schnee liegen. Wegen des Klimawandels ist es aber nur eine Frage der Zeit, bis die weisse Pracht am Kilimandscharo verschwinden wird. Deshalb erstaunt es nicht, dass jedes Jahr rund 30'000 Bergsteigerinnen und Bergsteiger den Aufstieg versuchen. Für zehn von ihnen ist es eine Reise ohne Wiederkehr. Damit ist das Gebirge gemessen an der Zahl der Besucher aber ein vergleichsweise sicheres Ziel.

Nr. 4 – Mount Everest

Spontan hätten wohl viele gedacht, der höchste Berg der Erde sei auch der tödlichste. Immerhin sind die Bilder von eingefrorenen Leichen am Wegesrand und bewegenden Abschiedsszenen auf dem «höchsten Friedhof der Welt» über Millionen Bildschirme geflimmert. Doch mit durchschnittlich acht Todesfällen pro Jahr fordert der auch «Qomolangma» (Mutter des Universums) genannte Gipfel nicht den höchsten Blutzoll. Dass er trotzdem über vielen Bergen mit absolut höheren Unfallzahlen eingeordnet ist, liegt am tieferen Besucheraufkommen. Rund 800 Personen nehmen den Aufstieg pro Jahr in Angriff.

Nr. 3 – Fuji

Der Vulkan Fuji ist mit 3776 Meter über Meer der höchste Berg Japans, wurde auf unzähligen Kunstwerken verewigt und gilt in der Shinto-Religion als heiliger Ort. Heute gehört der Fuji zu den beliebtesten Touristenzielen in Japan. Dank seiner Form ist der Berg im Vergleich zu anderen Dreitausendern relativ leicht zu erklimmen. Im Sommer, wenn der Aufstieg auf drei verschiedenen Routen für die Öffentlichkeit freigegeben ist, finden sich pro Tag rund 3000 Touristen auf dem Gipfel ein. Sieben Menschen verlieren am Fuji in einem durchschnittlichen Jahr ihr Leben.

Nr. 2 – Ben Nevis

Die Platzierung von Ben Nevis auf dem zweiten Platz dieser Liste dürfte überraschen. Schliesslich haben viele wohl noch nie vom höchsten Berg Grossbritanniens gehört. Doch er hat es in sich: Obwohl der Aufstieg auf 1345 Meter über Meer als verhältnismässig einfach gilt, ereignen sich an den schroffen und oft vereisten Felswänden sehr viele Unfälle, darunter durchschnittlich drei tödliche im Jahr. Zum Teil ist dies darauf zurückzuführen, dass der Ben Nevis von unerfahrenen Wanderern mit ungeeigneter Ausrüstung bestiegen wird. Auch das Wetter mit plötzlich auftretendem Nebel und Schnee wird häufig unterschätzt.

Nr. 1 – Mont Blanc

Mit rund 100 tödlich verunglückten Personen im Jahr ist der höchste Berg der Alpen auch der gefährlichste der Welt. Seit seiner Erstbesteigung am 8. August 1786 haben am Mont Blanc inoffiziellen Schätzungen zufolge zwischen 6000 und 8000 Bergsteiger ihr Leben verloren. Selbst wenn man bedenkt, dass jedes Jahr bis zu 30'000 Bergsteiger den Aufstieg versuchen, ist das im weltweiten Vergleich eine enorm hohe Zahl. Der Berg wird laut Experten oft unterschätzt. Da die Normalroute rein technisch nicht besonders schwierig ist, nehmen sich viele Bergsteiger nicht die nötige Zeit und sind schlecht akklimatisiert. Zusätzlich ist das Massiv aufgrund seiner Höhe den Wetterbedingungen stark ausgesetzt.

Quelle: The Most Dangerous Natural Wonders In The World

veröffentlicht: 23. April 2023 18:48
aktualisiert: 23. April 2023 18:48
Quelle: Today-Zentralredaktion

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