Unglück in Baltimore

Offenbar ein Todesopfer nach Brückenkatastrophe

27.03.2024, 14:56 Uhr
· Online seit 26.03.2024, 08:56 Uhr
In der US-Stadt Baltimore hat ein Containerschiff in der Nacht auf Dienstag eine vierspurige Autobrücke gerammt und hat diese teilweise zum Einsturz gebracht. Mehrere Fahrzeuge stürzten ins Wasser, das Schiff fing Feuer. Mittlerweile wurde eine Person tot aus dem Wasser geborgen, weitere Menschen würden noch gesucht.

Quelle: CH Media Video Unit / Ramona De Cesaris

Anzeige

Nach dem Brückeneinsturz in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland werden weiterhin sechs Menschen vermisst. Ausserdem wurde während der Such- und Rettungsmission eine Leiche aus dem Wasser gezogen, wie unter unter anderem CNN berichtet.

Zwei Menschen seien bislang gerettet worden, von diesen befindet sich eine Person im Krankenhaus.

Quelle: CH Media Video Unit / Ramona De Cesaris

Es handle sich um einen «sehr grossen Vorfall». Berichten, wonach sich zum Zeitpunkt der Kollision Arbeiter auf der Brücke befunden hatten, werde nachgegangen. Die Rettungsarbeiten seien im Gange, hiess es, auch Taucher seien vor Ort.

Wie US-Medien unter Berufung auf die Küstenwache und die Feuerwehr berichteten, waren gegen 1.30 Uhr erste Notrufe eingegangen. Auf Videos einer Überwachungskamera, die in sozialen Netzwerken verbreitet wurden, war zu sehen, wie das Schiff einen der Stützpfeiler rammte und daraufhin grosse Teile der Brücke ins Wasser stürzten. Auch mehrere Fahrzeuge, die zum Zeitpunkt des Einsturzes auf der Brücke standen, stürzten demnach in den Fluss.

Tiefe Wassertemperatur

Er mache sich keine Hoffnungen für die Menschen, die ins Wasser gestürzt sein könnten, sagte ein Trucker, der die Brücke regelmässig passiert, dem Sender CBS News. Das Wasser im Hafen sei um diese Jahreszeit so unfassbar kalt. «Das ist wie bei der Titanic.» Eine CBS-Reporterin vor Ort sagte, die Brücke sei «im Prinzip komplett verschwunden».

Die Temperaturen böten Grund zu grosser Sorge, nicht nur in Bezug auf die Verunglückten, sagte der Sprecher von Baltimores Feuerwehr, Kevin Cartwright, dem Sender CNN. Die Aussentemperatur fühle sich wie minus ein Grad Celsius oder weniger an, das Wasser sei sicher noch kälter, erklärte Cartwright. «Das kann eine Sorge und ein Risiko für unsere Taucher darstellen.»

Schiffsbesatzung wohlauf

Die Besatzung des Schiffs ist nach Angaben der Eigentümer wohlauf. Es gebe keine Verletzten auf dem Schiff, hiess es am Dienstagmorgen (Ortszeit) in einer Mitteilung, die der «New York Times» vorlag. Die Eigentümer bestätigten demnach den Vorfall. Das Schiff mit dem Namen «Dali» habe einen der Brückenpfeiler gegen 1.30 Uhr gerammt. Die Ursache der Kollision müsse noch ermittelt werden.

Wie mehrere US-Medien unter Berufung auf die Küstenwache berichteten, handelt es sich bei der «Dali» um ein Containerschiff, das unter der Flagge Singapurs von Baltimore aus nach Sri Lanka fahren sollte. Das Schiff sei knapp 290 Meter lang. Auf dem Portal Marinetraffic hiess es, die «Dali» habe den Hafen von Baltimore um 1 Uhr (Ortszeit) verlassen.

Die Francis Scott Key Bridge führt über den Patapsco River in der Metropole im Nordosten der USA. Sie ist nach Angaben der Verkehrsbehörde des US-Bundesstaats Maryland mehr als 2,5 Kilometer lang und hat vier Fahrspuren.

Crew setzte vor Brücken-Unfall Notsignal ab

Die Besatzung des Containerschiffes, das in der US-Stadt Baltimore eine vierspurige Autobrücke rammte, hat offiziellen Angaben zufolge kurz vor dem Zusammenstoss ein Notsignal abgesetzt.

Der Gouverneur von Maryland, Wes Moore, sagte an einer Medienkonferenz am Dienstag, dank des Notsignals wären Beamte in der Lage gewesen, den Verkehr zu stoppen, damit nicht noch mehr Autos auf die Brücke gelangten. Ausserdem gab es auf dem Schiff offenbar ein Problem mit dem Strom. Weitere Informationen zur Ursache gab es zunächst nicht. «Die vorläufige Untersuchung deutet auf einen Unfall hin», sagte Marylands Gouverneur Wes Moore. Es gebe keine Hinweise auf einen Terroranschlag. Ein Ermittler der Bundespolizei FBI äusserte sich ähnlich. Weitere Informationen zur Unfallursache gab es zunächst nicht.

(sda/raw/rst)

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

veröffentlicht: 26. März 2024 08:56
aktualisiert: 27. März 2024 14:56
Quelle: Today-Zentralredaktion

Anzeige
Anzeige
32today@chmedia.ch