«Biblisches Alter erreicht»: Älteste Löwin der Schweiz im Sikypark gestorben

Gemäss dem Sikypark war Sabu mit ihren 23 Jahren wohl die älteste Löwin der Schweiz. Löwen werden im Schnitt zwischen 14 und 20 Jahre alt. Sabu ist vor vier Jahren aus dem Tierpark Bad Pyrmont in Deutschland in den Sikypark gezügelt, dies nachdem dort ihr Männchen gestorben war. Die Seniorin verbrachte ihren Lebensabend dann in der «Residenz» im Schweizer Jura.

In den letzten Tagen verschlechterte sich der Gesundheitszustand von Sabu immer mehr, wie der Sikypark auf Social Media berichtet. «Sabu war geschwächt, müde und verweigerte die Nahrungsaufnahme. Sie litt zunehmend unter Schmerzen, was uns zu der schwierigen Entscheidung veranlasste, ihr unnötige Qualen zu ersparen», schreibt der Park.

Ruhig eingeschlafen

«Sabu ist im Kreise der Tierpfleger in ihrem Strohbettchen eingeschlafen», beschreibt Zoo-Leiter Marc Zihlmann den Abschied der Löwin. Eine Art Beerdigung gebe es allerdings für die Tiere nicht. «Ihr Tod war für uns absehbar», sagt Zihlmann. Sie ist bereits im hohen Löwenalter von 19 Jahren in den Sikypark gekommen und hat einen Rekord hingelegt. «23 Jahre sind für einen Löwen ein biblisches Alter», so Zihlmann weiter. Zum Vergleich: Bei einem Menschen würde das einem Alter von über 100 Jahren entsprechen. «Es war eine schöne Zeit mit Sabu und wir sind dankbar, dass wir ihr noch so viele Jahre bei uns schenken konnten».

Sabu hatte Herzprobleme

Bereits vor ihrer Ankunft im Sikypark hätte die Löwin Herzprobleme gehabt und konnte deshalb nicht mit den beiden anderen Löwen Timba und Zumba im Gehege eine Wohngemeinschaft bilden. «Trotzdem fand Sabu bei uns einen warmen Zufluchtsort, wo sie einen friedlichen und glücklichen Lebensabend geniessen konnte», so der Sikypark in seiner Mitteilung.

«Altersheim für Grosskatzen»

Das Sabu noch so lange gelebt hat, sei ein grosser Erfolg für den Sykipark, erklärt Marc Zihlmann weiter. Dass man für eine 19-jährige Löwin noch einen Platz finde, sei schier unmöglich, schon alleine wegen des schwierigen Transports von Deutschland in die Schweiz. «Das Risiko, dass da etwas passiert, ist relativ hoch. Aber das ist genau unsere Spezialität. Wir sind eine Auffangeinrichtung, sozusagen der Schweizer Tierrettungspark. Wir haben für solche Fälle gut ausgebildetes Personal und sind froh, konnten wir auch bei Sabu Hand bieten. Eigentlich sind wir eine Art Altersheim für Grosskatzen».