Das Hotel und Restaurant Alpenblick in Wolfisberg schliesst die Pforten

«Die Schliessung ist kein Müssen, sondern ein Wollen», sagt Fredy Aeschlimann, Betriebsleiter des Alpenblick Wolfisberg. Für den 69-jährigen Wirt und seine 64-jährige Frau sei nun der richtige Moment gekommen, den Stecker zu ziehen. Den Betrieb übernehmen, möchte jedoch niemand. Eine Nachfolge zu finden, gestalte sich sehr schwierig.

Heutzutage suche fast niemand mehr Arbeit in der Gastronomie, wie Aeschlimann beobachtet. «Die Arbeitszeiten in einem Gastronomiebetrieb sind eben nicht jedermanns Sache», erklärt er. «Ob in der Küche oder im Service, es ist schwierig, Arbeitskräfte zu finden.» Der Alpenblick Wolfisberg beschäftigt zwölf Angestellte. Für eine potentielle Nachfolger stimme die Betriebsgrösse nicht: «Wir sind zu gross, um klein zu sein und zu klein, um gross zu sein.»

Schliessung löst viele Emotionen aus

Die Schliessung löst beim Ehepaar Aeschlimann grosse Emotionen aus. «Wenn ein Restaurant mit sehr guten Stammgästen schliessen muss, tut es weh.» Die Gäste werden dort oben auf keine Alternative zurückgreifen können, da es das Restaurant ohne Nachfolgerin oder Nachfolger nicht mehr geben wird. «Was aus dem Restaurant wird, ist noch ungewiss.»

Corona hat alles verändert

Vor 15 Jahren haben die Aeschlimanns den Betrieb mit ihrer Tochter gestartet und innerhalb von drei Jahren auf ein hohes Level gebracht. «Seit Corona ist es aber nicht mehr dasselbe, alles hat sich geändert.» Die Menschen würden seither vielmehr aufs Geld schauen und lieber zu Hause bleiben, statt im Restaurant essen zu gehen.

Nach der Schliessung ist für das Ehepaar erstmal Runterfahren angesagt: «Wir werden uns erholen und das Leben geniessen. Meine Frau und ich haben das nötig.»

Bis Ende Juli kann man sich im Hotel und Restaurant Alpenblick Wolfisberg noch verwöhnen lassen. Am 28. Juli verabschiedet sich der Betrieb mit einer Austrinkete. Danach ist das Hotel Restaurant Geschichte.