Ursprung des Hilari

Deshalb startet die Fasnacht im Kanton Solothurn am 13. Januar

· Online seit 12.01.2024, 05:41 Uhr
In vielen Orten steht der 11. November für den Beginn der Fasnacht. Nicht aber im Kanton Solothurn. Denn hier gilt: Erst der «Hilari» am 13. Januar ist der Startschuss in die fünfte Jahreszeit. Warum ist das eigentlich so?
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Gerade die Fasnacht in der Stadt Solothurn blickt auf eine jahrhundertelange Tradition zurück. Schon im 15. Jahrhundert haben die Solothurnerinnen und Solothurner nachweislich Fasnacht gemacht.

Viele Leute hierzulande werden jedes Jahr nahezu vom Fasnachtsvirus gepackt. Eine beträchtliche Anzahl von Bürgerinnen und Bürgern der Kantonshauptstadt und den umliegenden Gemeinden musizieren in Guggen, sind Mitglied in Zünften, singen in Schnitzelbänken mit oder geniessen die Fasnacht einfach als Besuchende. Monate im Voraus bereiten sie sich auf diese Zeit vor. Doch im Vergleich zu anderen Kantonen beginnt die Solothurner Fasnacht verhältnismässig spät. Denn hier ist der offizielle Beginn der fünften Jahreszeit der 13. Januar.

Der Ursprung des Hilaris liegt in der Barockstadt

Am 13. Januar wird in der katholischen Kirche der Namenstag des Heiligen Hilarius von Poitiers gefeiert. Doch es ist nicht der Heilige, der die Solothurner zum Feiern verleitet – sondern Hilarius Immergrün. Einst Turmwächter der Stadt Solothurn gilt er bis heute als Stadtoriginal, wie historische Quellen belegen. Legenden zufolge hat er viel Schabernack getrieben, Gerüchte herumerzählt und Witze über das Geschehen in den Gassen und über bekannte Personen gemacht. Die Solothurner nehmen sich seither den Namenstag von Hilarius Immergrün zum Anlass, das fasnächtliche Treiben in der Stadt zu beginnen.

Solothurn wird zu «Honolulu»

Am Hilaritag treffen sich in der Stadt Solothurn die Vertreter der Zünfte. Jährlich hält die «Narrenzunft Honolulu» ihre Generalversammlung in der Stadt Solothurn am Hilaritag ab. Sie wurde 1853 gegründet und ist die älteste Stammzunft der Stadt. Seit 1940 gibt es den «Hilari-Umgang», an dem die verschiedenen Zünftler in Begleitung der Tambouren und der Hilarimusik durch die Stadt ziehen. Die Generalversammlung findet in vier verschiedenen Lokalen statt: Der Rundgang führt vom «Alten Stephan» in die «Couronne», in den «Roten Turm» und am Schluss in das «Zunfthaus zu Wirthen».

Ab dem Hilaritag steht in Solothurn die Welt bis zum Aschermittwoch auf dem Kopf. Das Städtchen heisst über die Fasnachtszeit «Honolulu», das politische Oberhaupt der Stadt Solothurn wird temporär abgesetzt und durch den Ober der Narrenzunft Honolulu ausgewechselst. Seit den 1970er-Jahren wird das Schild der Rathausgasse mit dem Schild «Eselsgasse» ersetzt.

So wurde letztes Jahr in Solothurn der Hilaritag gefeiert:

Von der Stadt aufs Land

Der Brauch des Hilaritags hat zwar in der Stadt Solothurn begonnen, sich aber schnell auf die anderen Städte im Kanton und aufs Land ausgeweitet. So wird nicht nur in der Stadt Solothurn der Hilari als Fasnachtsbeginn gefeiert. Auch in Olten findet am 13. Januar jeweils ein Hilari-Nachmittag statt. In der Kirchgasse gibt es Guggenkonzerte und ein Festbetrieb. Ab 20 Uhr gehen die Feierlichkeiten in der Oltner Schützi weiter. Am traditionellen «Guggilari» wird unter anderem das Fasnachtsmotto bekanntgegeben. Wie in Solothurn findet auch in Olten die Stabsübergabe statt: Das Zepter wird aus der Hand der Politik genommen und für die Fasnachtszeit dem Obernaar übergeben.

Die Hilari-Tradition wird auch in Grenchen gelebt. Dieses Jahr gibt es am 13. Januar im Hôtel de Ville einen Hilari-Anlass. Und auch im Wasseramt gehört der Hilari seit Jahren zum gesetzten Fasnachtsprogramm. So treffen sich Fasnächtlerinnen und Fasnächtler dieses Jahr in der Biberena in Biberist zum Einstimmen. Vom Gäu übers Niederamt bis ins Thal, Gäu oder in den Bucheggberg: Überall gibt es zum Hilari Anlässe, meist im Rahmen von Guggenpartys. Auch wenn diese im Verlauf der letzten Jahre immer weniger geworden sind.

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veröffentlicht: 12. Januar 2024 05:41
aktualisiert: 12. Januar 2024 05:41
Quelle: 32Today

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