Diese Leute wollen das Inva Taxi in Solothurn aus dem Dreck ziehen
«Ich bin ziemlich erschrocken, als ich die Berichte über die Krise bei der Inva Mobil gelesen habe», sagt Hardy Jäggi, Co-Präsident der SP Kanton Solothurn. Es könne nicht sein, dass eine Organisation wie die Inva mobil so scheitert. In den letzten Wochen war der Behindertenfahrdienst immer wieder in den Schlagzeilen. Die Vorwürfe wiegen schwer, die vorherige Geschäftsführung habe «den Laden an die Wand gefahren».
«Im ersten Schritt geht es darum, Inva Mobil zu retten»
Aus genannten Gründen hat Hardy Jäggi die Zügel in die Hand genommen und beschlossen zusammen mit dem Kanton und einem neuen Vorstand den Verein zu retten – oder es zumindest zu versuchen. In kurzer Zeit wurde ein siebenköpfiger Vorstand zusammengetrommelt, der diese Woche offiziell gewählt wurde. Jäggi selbst ist Präsident.
Die Frage bleibt, wie die Probleme beim Behindertenfahrdienst so lange unentdeckt bleiben konnten und niemand interveniert hatte. Das weiss auch Hardy Jäggi nicht. «Ich hoffe, dass wir das irgendwann in der Zukunft beantworten können, sobald wir den Fall aufgearbeitet haben. Im ersten Schritt geht es darum, Inva Mobil zu retten», sagt er dazu. Und sobald der Verein wieder in «ruhigen Bahnen» läuft, könne man sich um weiteres kümmern.
Ein «weisses Blatt»
Wie viel Zeit es beanspruchen wird, den Karren wieder aus dem Dreck zu ziehen, kann Hardy Jäggi noch nicht abschätzen. Eins sei aber klar: «Einen Mehraufwand wird es sicher geben.» Gerade wenn es darum gehe, die Situation und die Problemfelder zu evaluieren sowie eine neue Geschäftsleitung zu suchen. Aufgrund der Grösse des Vorstands sei der Aufwand aber vertretbar: «Es ist schon machbar», so Jäggi.
Vorherige Mitglieder des Vorstands seien bei der Neuorganisation nicht beigezogen worden. Inva Mobil steht also vor einem kompletten Neuanfang – oder wie es Hardy Jäggi sagt, vor «einem weissen Blatt». Sobald alles wieder in ruhigen Bahnen verläuft, werde man versuchen, herauszufinden, woran das Scheitern gelegen hat. «Sollten wir herausfinden, dass es nicht nur Unfähigkeit war, sondern auch strafrechtliche Tatbestände dahinterstecken, werden wir im schlimmsten Fall bei der Staatsanwaltschaft Anzeige erstatten», sagt Hardy Jäggi. Doch um das zu beurteilen, sei es zu früh.
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