Mittelland

Gibt es im Verenabach in Solothurn invasive Krebse aus den USA?

Plage

Gibt es im Verenabach in Solothurn invasive Krebse aus den USA?

· Online seit 26.08.2023, 14:45 Uhr
In der Facebook-Gruppe «Du bisch vo Solothurn wenn» hat ein Mitglied kürzlich Fotos von Krebsen im Verenabach geteilt. Unter dem Post ist eine Diskussion entstanden, was es mit diesen Tieren auf sich hat. Sind es etwa invasive Krebse aus den USA? Sind sie giftig? Wir haben nachgefragt.
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Thomas Schläppi ist wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Amt für Wald, Jagd und Fischerei im Kanton Solothurn und kennt sich mit den Tieren in den regionalen Gewässern gut aus.

Achtung Verwechslungsgefahr!

Er bestätigt die Annahme der Facebook-User, dass auch im Verenabach Signalkrebse vorkommen. Für Laien sind diese jedoch von einheimischen Krebsen schwierig zu unterscheiden, da sie sehr ähnlich aussehen. Daher können sie schnell verwechselt werden. «Signalkrebse haben eine weisse bis bläuliche Stelle an den Scherengelenken, daran kann man sie grundsätzlich gut erkennen», erklärt Schläppi. «Wenn man ganz genau hinschaut, kann man auch erkennen, dass sie zweigeteilte Augenlisten, einen glatten Panzer und keinen Dorn an der Nackenfurche haben», so Schläppi weiter.

Wenn man in einem Gewässer auf einen Signalkrebs trifft, sollte man ihn am besten einfach nur beobachten. «Für das Fangen von Krebsen gilt das gleiche wie bei Fischen. Es braucht eine Ausbildung und eine Bewilligung», erklärt Schläppi.

Eine Plage – oder auch zu etwas gut?

Die Signalkrebse sind eingeschleppt aus den USA und hier nicht einheimisch. «Sie gehören leider auch zu den invasiven Arten, sie breiten sich also sehr schnell aus», erklärt Schläppi. Dadurch seien sie eine ziemliche Plage. Man könne sie praktisch nicht mehr bekämpfen. Zusätzlich würden sie die Krebspest verbreiten. «Diese Pilzerkrankung macht ihnen selbst nicht wirklich etwas aus, lässt die einheimischen Krebse aber sterben», so Schläppi weiter.

Gerade auch in einem kleinen Bach wie dem Verenabach haben die Signalkrebse einen grossen Einfluss auf das Ökosystem und verändern dieses auch. «Sie fressen sehr viel und halt einfach alles», erklärt Schläppi. Und sie haben keinen natürlichen Feind – das verschärft das Problem weiter.

Auf den Geschmack gekommen

Es scheint, als ob die amerikanischen Signalkrebse vorwiegend schlechte Eigenschaften mit sich bringen. Doch Schläppi kann einen Vorteil hervorheben: «Zum Essen sind sie gut, die Krebse schmecken sehr lecker». Trotz der kulinarischen Bereicherung, die Signalkrebse hinterlassen in den regionalen und vor allem kleinen Gewässern einen grossen Schaden.

Hast du auch schon Signalkrebse angetroffen? Erzähl uns in den Kommentaren davon.

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veröffentlicht: 26. August 2023 14:45
aktualisiert: 26. August 2023 14:45
Quelle: 32Today

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