Kampagne

Junge Pflegefachfrau aus Trimbach lächelt von Plakatwänden

· Online seit 19.06.2023, 06:56 Uhr
«Da muss man doch nur ein bisschen die alten Menschen pflegen» – gegen dieses und weitere Vorurteile kämpft die Langzeitpflege-Kampagne «Karriere machen als Mensch». Vlora Biljali arbeitet seit fünf Jahren in einem Altersheim in Olten und ist eines der Gesichter der Kampagne.

Quelle: «Karriere machen als Mensch»

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«Die Menschen haben ein veraltetes Bild von der Langzeitpflege», sagt die 23-jährige Vlora Biljali, diplomierte Pflegefachfrau im Altersheim St. Martin in Olten. Die junge Pflegefachfrau ist eines der Gesichter der neuen Pflegekampagne «Karriere machen als Mensch». Ihr sei es wichtig, den Menschen bewusst zu machen, was die Langzeitpflege alles beinhaltet. Ziel der Kampagne ist es, Menschen für die vielseitigen Berufe in der Langzeitpflege zu begeistern und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Viel mehr als «nur» Pflege

«Mir ist es wichtig, die Menschen auf die Bedeutung der Langzeitpflege hin zu sensibilisieren», erklärt Vlora Biljali. Der Job sei abwechslungsreich, fördere den Menschenkontakt und man lerne viel dazu. In ihrem Job habe sie viel mit Infusionen, Schmerzpumpen, Pflege und Betreuung zu tun.

«Man ist ständig in Bewegung, pflegt einen engen Kontakt mit den Bewohnenden und Angehörigen, lernt aufgrund des Fachkräftemangels viel über die Arbeitsorganisation und wird mit der Zeit emotional stabil.» Selbst stressige Situationen hätten einen Vorteil: «Man lernt Prioritäten zu setzen», so Vlora Biljali.

Zur Belohnung gibts Schoggi und Glace

Die Bewohnerinnen und Bewohner geben den Pflegenden auch viel zurück: «Viele bedanken sich und schenken uns ein Lächeln. Manche geben uns ein Schöggeli oder im Sommer eine Glace», erzählt die Pflegefachfrau. Solche Gesten zeigen ihr, dass sich die Mühe durchaus lohne.

Quelle: «Karriere machen als Mensch»

Die Schattenseite in der Pflege sei definitiv der Personalmangel und die damit verbundenen schwierigen Situationen. Es gebe Momente, in denen alle gleichzeitig etwas von einem wollten. «Es ist stressig, man lernt aber damit umzugehen und Prioritäten zu setzen.» Die Nähe zu den Bewohnerinnen und Bewohner sei auch dann herausfordernd, wenn ein Leben in seine letzte Phase gehe.

«Es ist lustig, sich selber auf einem Plakat zu sehen», so die Pflegefachfrau, die über ihre Chefin auf die Kampagne aufmerksam wurde. «Sie meinte, dass ich Positivität ausstrahle und gut zur Kampagne passe.» Sie habe aus ihrem Umfeld sehr positives Feedback erhalten: «Meine Familie findet es herzig und schön, dass ich den Mut hatte, bei der Kampagne mitzumachen.»

Ihr Betrieb fördere sehr viele Weiterbildungsmöglichkeiten, daher habe sie gute Karrieremöglichkeiten. «Ich habe einen Bildungskurs und ein Bildungsdiplom gemacht». Zurzeit sei sie neben der Pflegearbeit auch zuständig für die Lernenden. «Meine Karriere geht in Richtung Berufsbildung, aber ich möchte dennoch in der Pflege bleiben», sagt Vlora Biljali.

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veröffentlicht: 19. Juni 2023 06:56
aktualisiert: 19. Juni 2023 06:56
Quelle: 32Today

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