Bauernproteste

Berner Bauernfamlien planen Weckruf, «ohne Bevölkerung zu behindern»

22.02.2024, 07:51 Uhr
· Online seit 22.02.2024, 05:55 Uhr
Die Bewegung «Weckruf Bauern Bern» organisiert am Freitagabend eine Aktion, um ihren Unmut über die Situation in der Landwirtschaft kundzutun. Die Aktion soll an verschiedenen Orten in der Region über die Bühne gehen, ohne Menschen zu tangieren.
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Den Unmut zum Ausdruck bringen, ohne die Bevölkerung zu behindern: Das will die Bewegung «Weckruf Bauern Bern» am 23. Februar tun. Bauernfamilien, die sich der Bewegung angeschlossen haben, treffen sich am Freitagabend um 20 Uhr bis 21.30 Uhr an folgenden Standorten:

-          Tavel-Denkmal, Rüeggisberg

-          Flugplatz Langenthal, Bleienbach

-          Markthalle Hübelischachen, Schüpbach

-          Parkplatz Papiliorama, Kerzers

-          Guntelsey, Thun

Auch wenn sich die teilnehmenden Bauernfamilien mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen an diesen Standorten treffen wollen, soll sich der «Weckruf» von den Protestfahrten der Bauern, wie sie Anfangs Februar in Genf oder Basel vorkamen, unterscheiden: Die zuständigen Behörden und die Polizei würden über die geplante Aktion informiert, schreibt «Weckruf Bauern Bern» in einer Mitteilung.

Die Bevölkerung solle nicht tangiert werden, so die Bewegung. Denn: «Gerade die Bevölkerung hat in der Vergangenheit immer wieder deutlich gezeigt, dass sie hinter der Schweizer Landwirtschaft steht.»

Das soll der «Weckruf» bewirken

«Wir fordern jetzt von der Verwaltung, der Politik und den Marktakteuren, sich mit mehr Planungssicherheit und Vernunft für das langfristige Fortbestehen des Bauerntums in der Schweiz einzusetzen und zu handeln», schreibt die Bewegung «Weckruf Bauern Bern». Für Bauernfamilien sei es unmöglich, Landwirtschaftsbetriebe wirtschaftlich weiterzuentwickeln. Denn: «Die Agrarpolitik und die aktuellen Marktbedingungen gefährden die Existenz unserer Familienbetriebe akut.»

Der Berner Bauernverband sei nicht in die Pläne der Gruppe involviert, bestätigt Präsident Jürg Iseli gegenüber der «Berner Zeitung» und dem «Bund». Die Aktion sei jedoch ganz im Sinne des Berner Bauernverbands. Auch zeigt sich Iseli froh darüber, dass die Organisatoren «mit dem nötigen Fingerspitzengefühl unterwegs sind».

Vorboten der Bauernproteste sind im Kanton Bern angekommen

Vergangene Woche zeigten sich erste Vorboten der Bauernproteste im Kanton Bern. In Tägertschi, Münsingen und Wichtrach wurden – als Zeichen der Solidarität mit den Protesten – die Ortsschilder umgedreht.

Zudem hat die Gruppe «Bauern für euch» letzten Freitag zum sogenannten «Brückentag» aufgerufen: Zwischen 19.30 Uhr und 21 Uhr parkierten Bauern ihre Traktoren auf Autobahnüberführungen, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen.

Solche «Brückentage» fanden in der ganzen Schweiz statt. Weitere Aktionen seien in Planung, kündigt die Gruppe «Bauern für euch» auf TikTok an.

Einen «Brückentag» in Schüpbach hatte der Truber Landwirt Heinz Siegenthaler organisiert. Auch dieser Protest ging friedlich vonstatten: «Wir wollen nicht die Leute wütend machen oder behindern. Wichtig ist, dass die Nachricht beim Bund ankommt», sagte Siegenthaler, Präsident Bäuerliches Zentrum Schweiz, im Vorfeld der Aktion.

(lae)

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veröffentlicht: 22. Februar 2024 05:55
aktualisiert: 22. Februar 2024 07:51
Quelle: BärnToday

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