Saisonstart

Berner Schwinger im Fokus: Fabian Staudenmann, Adrian Walther und Michael Ledermann

· Online seit 11.04.2024, 06:00 Uhr
Die Schwingsaison 2024 ist bereits in vollem Gange. Auch in diesem Jahr wollen die Berner Schwinger wieder angreifen und um die vordersten Plätze mitschwingen. So wollen die Hoffnungsträger Adrian Walther, Fabian Staudenmann und Michael Ledermann im Sägemehl brillieren.
Anzeige

Adrian Walther

Der 22-Jährige hat in den letzten beiden Saisons gezeigt, wozu er fähig ist. Die Zahlen seiner noch jungen Karriere sprechen für sich: drei Kranzfestsiege, 29 Kränze, davon einer am Eidgenössischen und eine Schlussgangteilnahme am Unspunnen-Schwinget, das nur alle sechs Jahre stattfindet.

«Es ist nicht so schlecht gelaufen», sagt Walther. Er gehe mit einem guten Gefühl in die neue Saison und sei zuversichtlich. Und er betont: «Nach der Sportler-RS (Rekrutenschule) letztes Jahr habe ich das Training intensiviert. Es ist nun der erste Winter seither, wo ich auf dieser Stufe trainieren konnte.» Es gehe in diesem Jahr nun vor allem darum, eine gute Konstanz hinzukriegen.

Besonders freue er sich auf das Innerschweizer Schwingfest und auf den Rigi-Schwinget, «wo ich einen Kranz holen will, um meine Bergkranz-Sammlung zu komplettieren», so der 2-Meter-Mann. Das Jubiläumsschwingfest in Appenzell sei natürlich auch ein besonderes Highlight. Mit dem Saisonstart kann der gelernte Hochbauzeichner zufrieden sein: Beim Hallenschwinget in Niederurnen wurde er dritter und rang dabei unter anderem Unspunnen-Sieger Samuel Giger einen «Gestellten» ab. In Bolligen beim Heimschwingen wurde er Dritter. Dabei musste er sich allerdings zweimal seinem Kollegen und wohl grössten Konkurrenten bei den Bernern, Fabian Staudenmann geschlagen geben.

Vom Druck lässt sich Walther nicht beirren, wie er sagt: «Die grössten Erwartungen habe ich an mich selber. Ich sehe den Druck als Motivation, er hemmt mich nicht.»

Fabian Staudenmann

Der Guggisberger ist der absolute Überflieger der letzten Saison – sieben Kranzfestsiege und eine Kampfausbeute von 51 Siegen, acht Gestellten und nur einer Niederlage. Diese war dafür umso bitterer: Staudenmann musste sich Samuel Giger am Unspunnen-Schwinget bereits im ersten Gang geschlagen geben.

Letzten Sommer trafen wir Fabian Staudenmann am Gurtenfestival:

Quelle: BärnToday

Davon liess sich der 23-Jährige aber nicht aus der Ruhe bringen. Staudenmann weiss, worauf es ankommt: «Ich versuche, mit der gleichen Einstellung wie letztes Jahr an die Sache zu gehen – das hat ja ziemlich gut funktioniert.» Er wolle nicht zu fest daran herumstudieren, was letztes Jahr war. «Stillstand ist Rückschritt», sagt der Mathematik-Student. «Was letztes Jahr funktioniert hat, reicht vielleicht ein Jahr später schon nicht mehr.»

Die Ausgangslage sei dieses Jahr etwas anders, so Staudenmann. «An den meisten Festen bin ich nun der Gejagte, das ist ungewohnt für mich.» Er sei noch nicht überall am Limit, «es braucht vielleicht noch zwei bis drei Jahre, bis ich alles herauskitzeln kann». Es sei wichtig, grosse Ziele zu haben, an denen man auch scheitern und daran wachsen dürfe, sagt der überlegte Schwinger.

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

Das Jubiläumsschwingfest in Appenzell sei für ihn das Saisonhighlight – «weil es ein eidgenössischer Anlass ist». Zudem freue er sich auf das Nordostschweizer Teilverbandsfest, wo er Gast sein wird, und nicht zuletzt auf den Rigi-Schwinget. Denn: «Dieser Bergkranz fehlt mir noch, den will ich nach Hause nehmen.»

Einen besseren Saisonstart hätte sich Staudenmann nicht wünschen können: Aus den drei Hallenschwinget in Bolligen, Oberdiessbach und Büren an der Aare ging er jeweils als Sieger hervor.

Michael Ledermann

Im Schatten seiner Mittelländer Kollegen Fabian Staudenmann und Adrian Walther entwickelte sich Michael Ledermann in den letzten Jahren zu einem soliden Schwinger, der immer wieder für ein gutes Resultat sorgen kann. Insgesamt holte der 23-Jährige in seiner Karriere bereits 26 Kränze und gewann zwei Kranzfeste.

«Im Moment habe ich grundsätzlich ein sehr gutes Gefühl», sagt Ledermann. Im Training habe er keine grossen Leiden gehabt, das sei schon sehr viel wert. In den ersten Wettkämpfen dieses Jahr lief es schon mal ziemlich gut: Nebst dem achten Rang beim Hallenschwinget in Oberdiessbach schauten beim Abendschwinget in Langenthal und beim Hallenschwinget in Büren an der Aare  zwei dritte Plätze heraus.

Ledermann freut sich besonders auf die zwei Feste in seiner Region – das Mittelländische in Riggisberg und der Schwarzsee-Schwinget. Und auf das Ob- und Nidwaldner Kantonale, wo er als Gast dabei sein darf. «Es ist für mich speziell, dass ich dort dabei sein darf, das freut mich sehr.»

Seine Ziele seien immer die gleichen, so der gelernte Landwirt: «Ich will möglichst an jedem Fest die beste Leistung abrufen. Das gelingt leider nicht immer, aber es wäre schön, wenn es diese Saison funktionieren würde», sagt der Schwarzenburger.

veröffentlicht: 11. April 2024 06:00
aktualisiert: 11. April 2024 06:00
Quelle: BärnToday

Anzeige
Anzeige
32today@chmedia.ch