Saisonstart

Berner Schwinger im Fokus: Kilian Wenger, Remo Käser und Matthias Aeschbacher

10.04.2024, 12:25 Uhr
· Online seit 10.04.2024, 06:03 Uhr
Die Schwingsaison 2024 steht vor der Tür. In einem Monat geht es los mit den ersten Kranzfesten im Kanton Bern. Was Schwingerkönig Kilian Wenger zu den Rücktrittsgerüchten sagt, wie es dem zuletzt von Verletzungen geplagten Remo Käser geht und weshalb Matthias Aeschbacher weniger trainieren will: Die drei bösen Berner nehmen Stellung.
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Remo Käser

Der 27-jährige Oberaargauer wurde in den letzten Jahren immer wieder von Verletzungen ausgebremst. Besonders die Bandscheibe macht ihm seit 2019 zu schaffen. Zudem leidet er an einer Arthrose. Aktuell ist Käser aber beschwerdefrei, wie er gegenüber BärnToday sagt. Das habe auch mit dem Training zu tun. «Wir haben diesen Winter viel in den Nackenbereich investiert. Wir haben den Schultergürtel stabilisiert und den Fokus auf den Oberkörper gesetzt», so Käser.

Wenn er nicht schwingen würde, hätte man ihm empfohlen, die Bandscheibe zu operieren, sagt der 51-fache Kranzsieger. «Die OP ist aber nicht auf die Kräfte ausgelegt, die im Schwingen wirken.» Die Arthrose hingegen sei «relativ gut mit Muskelstabilität zu bewältigen». Er gehe alles etwas ruhiger an, so der 27-Jährige. «Das heisst nicht, dass ich im Training weniger Gas gebe, aber ich lasse mich nicht mehr von aussen ‹sturm› machen. Ich nehme Schritt für Schritt und schaue besser auf mich.»

Die letzte Saison musste Remo Käser vorzeitig abbrechen:

Quelle: BärnToday / Ilona Hutmacher / Warner Nattiel

Mit dem vierten Rang beim Hallenschwinget in Langenthal und Rang 2 beim Hallenschwinget Thörigen ist Remo Käser erfolgreich in die Saison gestartet. Als Nächstes geht es zum Regionalschwinget in Ried bei Kerzers.

Als Saisonhighlights sieht Käser das Oberaargauische, das Emmentalische und das Kantonale Schwingfest, die alle in Burgdorf stattfinden. «Dort will ich parat sein und eine Marke setzen», sagt er. «Am Eidgenössischen Jubiläumsschwingfest in Appenzell vorne dabei zu sein, wäre ebenfalls schön.»

Matthias Aeschbacher

Der Schlussgang-Teilnehmer des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests 2022 blickt zufrieden auf die letzte Saison zurück. «Es war grundsätzlich eine gute Saison.» Rückblickend habe er «vielleicht manchmal etwas übertrieben», es seien teilweise ein, zwei Trainings zu viel gewesen. Dementsprechend lautet Aeschbachers Ansatz für die neue Saison: «Sicher nicht mehr, sondern eher weniger trainieren, dafür aber Vollgas geben.»

Quelle: TeleBärn

Mit dem Training habe er dieses Jahr etwas später begonnen, sagt der Emmentaler. «Das spielt aber eigentlich keine Rolle, ich habe gut trainiert.» Auch Aeschbacher freut sich besonders auf das Eidgenössische Jubiläumsschwingfest und die drei Anlässe in Burgdorf, nur wenige Kilometer von seinem Wohnort Rüegsauschachen entfernt. Das ist aber längst nicht alles, was dieses Jahr für den 32-Jährigen ansteht. «Auf den Brünig gehe ich auch noch. Es wird sicher eine strenge Zeit, wo ich den Fokus behalten und schauen muss, dass ich mich gut erhole», so Aeschbacher.

Für ihn sei das Wichtigste, Ende Saison gesund und beschwerdefrei zu sein, sagt der 86-fache Kranzgewinner. «Aber ich will schon Gas geben und zwei bis vier Schwingfeste gewinnen», meint Aeschbacher selbstsicher.

Der Saisonstart ist schon mal geglückt: In Thörigen krönte sich Aeschbacher zum Hallenschwinget-Sieger.

Kilian Wenger

Der Schwingerkönig von 2010 schwingt, seit er 9-jährig ist – also seit beinahe 25 Jahren. In all den Jahren hat er 108 Kränze geholt, 5 davon eidgenössisch, und 23 Kranzfeste gewonnen. Auf die Anzahl Kränze angesprochen, sagt Wenger: «Nach dem Erreichen der 100 Kränze ist es für mich gar nicht so wichtig, ob es jetzt 108 oder 113 sind.»

Mit bald 34 Jahren gehört Wenger im Schwingzirkus eher zum alten Eisen. Trotz einiger Verletzungen in den letzten Jahren denkt der Oberländer aktuell noch nicht an den Rücktritt: «Im Moment kann ich es mir nicht vorstellen.» Wann der Zeitpunkt komme, wisse er nicht, sagt Wenger. «Ob es noch diese Saison oder sogar erst nächstes Jahr sein wird, kann ich momentan nicht sagen.»

Klar ist: Kilian Wenger hat es nach wie vor drauf. Letzte Saison klassierte er sich dreimal auf Rang 3, zweimal wurde er Vierter, einmal Fünfter. Und auch im Training läuft es gut, wie der Diemtigtaler erklärt: «Ich bin gut drin und habe nur wenige Beschwerden. Ich bin zuversichtlich, dass ich gut in die Saison starten kann.»

Der einzige noch aktive Berner Schwingerkönig startet Mitte Mai am Mittelländischen in Riggisberg in die Saison. Er freue sich besonders auf das Jubiläumsschwingfest in Appenzell und auf den Brünigschwinget, so Wenger. «Für mich als Berner Oberländer ist es natürlich besonders, weil ich hoffentlich die Chance haben werde, um meinen 13. Brünigkranz zu kämpfen.»

Quelle: TeleBärn

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veröffentlicht: 10. April 2024 06:03
aktualisiert: 10. April 2024 12:25
Quelle: BärnToday

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