ChatGPT

Die Solothurner Kantonsschulen rüsten sich wegen künstlicher Intelligenz

22.04.2023, 14:08 Uhr
· Online seit 22.04.2023, 12:11 Uhr
Zurzeit sorgt sie für viel Gesprächsstoff – die künstliche Intelligenz ChatGPT. Auch für die Solothurner Kantonsschulen ist es an der Zeit, sich auf die KI-Bots vorzubereiten. Braucht es ein Verbot oder gehen die Schulen einen anderen Weg?
Anzeige

Ein Verbot steht an beiden Kantonsschulen nicht zur Diskussion, wie die beiden Rektoren gegenüber der Solothurner Zeitung sagen. ChatGPT sei wie auch Social Media einfach ein Werkzeug, jedoch sei es wichtig, dass man einen guten Umgang damit finde. Schülerinnen und Schüler seien auf alle Fälle immer selbst für den Inhalt ihrer Texte verantwortlich und müssen demnach selbst ihre Quellen überprüfen.

Verschiedene Projekte zu KI gestartet

An der Kantonsschule Solothurn hätten beispielsweise einzelne Lehrpersonen Pilotprojekte im Unterricht durchgeführt. Eine Deutschklasse verfasste einen Aufsatz mit ChatGPT und diskutierte danach das Resultat: Welche Argumente nannte der Bot im Aufsatz? Liess er etwas weg? Machte er vielleicht sogar falsche Angaben? Die Kantonsschule hat auch die Lehrpersonen aufgefordert, sich für ihr Fach Gedanken über das Potenzial und die Risiken zu machen.

An der Kanti Olten beschäftigt sich zurzeit eine Arbeitsgruppe intensiv mit dem Thema, um Richtlinien und Empfehlungen für die Schulleitung und Lehrpersonen aufzusetzen. Das sei keine leichte Aufgabe, da es noch sehr wenig Analysen zum Umgang mit ChatGPT gebe. Auch bei den Universitäten, an denen sich die Gymnasien orientieren, gäbe es noch kein Erfolgsrezept.

Auch könnte es Auswirkungen darauf haben, was an Gymnasien künftig überhaupt noch gelehrt würde. Doch da stünden die Schulen noch ganz am Anfang.

Chatbot birgt auch viele Chancen

An den beiden Kantonsschulen sieht man grosse Chancen. ChatGPT würde vielleicht eine Rolle einnehmen bei der Textproduktion wie der Taschenrechner in der Mathematik. Auch könnten beispielsweise Kinder mit Migrationshintergund profitieren und ihr Sprachgefühl verbessern. Bisher würden vor allem die Eltern korrekturlesen. So erhalte die Chancengleichheit einen Schub.

Jedoch weiss man nicht, ob solche Chatbots künftig für alle zugänglich bleiben. Sie könnten kostenpflichtig werden oder es könnte auf juristischer Ebene zu Restriktionen kommen. So etwa kam es in Italien zu einer Sperre wegen Datenschutzrichtlinien.

(red.)

veröffentlicht: 22. April 2023 12:11
aktualisiert: 22. April 2023 14:08
Quelle: 32Today

Anzeige
Anzeige
32today@chmedia.ch