Hohe Kosten

Gebühren der neuen Debitkarte verärgern Solothurner Kleinbetriebe

23.05.2023, 11:50 Uhr
· Online seit 23.05.2023, 08:03 Uhr
Bezahlst du lieber mit der Karte oder Bargeld? Vielerorts ist die Bezahlung mit einer Debitkarte die gängigste Methode geworden. Die Umstellung auf die neue Debitkarte macht Kleinbetrieben wie Coiffeur-Salons oder Bäckereien jedoch zu schaffen – sie zahlen hohe Gebühren.
Anzeige

Besitzt du bereits eine neue Debitkarte? Maestro- und V-Pay-Karten werden von der Bank automatisch nach und nach durch neue Debitkarten ersetzt. Diese neue Karte ist eine Kombination aus EC-Karte und Kreditkarte, so die Stiftung für Konsumentenschutz.

Was für Kundinnen und Kunden Vorteile bringt, hat einen grossen Nachteil für kleine und mittlere Betriebe (KMU): höhere Transaktionsgebühren. Das betrifft auch Firmen im Kanton Solothurn.

Quelle: Tele M1

Ob man will oder nicht, die alten Debitkarten werden zeitnah durch die neue Generation der Debitkarten ausgewechselt. «Die neue Debitkarte ist immer verbreiteter, weil die Banken sie allen ausstellen», sagt Armend Bediji, Inhaber des Coiffeur Villa in Solothurn. Die neue Debitkarte bringe eine Festgebühr von 90 Rappen für jede Buchung mit sich.

«Wenn man zum Beispiel für zehn Franken etwas einkauft und für diesen Betrag eine Gebühr von 90 Rappen zahlen muss, macht das schon viel aus.» Vorher betrugen die Gebühren mit der Maestrokarte 20 Rappen, so Bediji. Schliesslich gehe immer die Bank als Gewinnerin hervor.

Die Gebühren sind auch bei der Bäckerei Ingold aus Lüterkofen deutlich höher geworden. «Über alle Karten gesehen lagen die Gebühren früher unter einem Prozent, heute sind wir mittlerweile bei knapp 1,5 Prozent», so Christian Ingold, Betriebsinhaber und Geschäftsführer. Vor allem die neue Maestrokarte mache einen markanten Unterschied. «Die alte Maestrokarte hat 0,3 Prozent Gebühren des Kaufpreises verursacht, bei der neuen Karte sind es etwa ein Prozent.»

Nur Bares ist Wahres

Die Bäckerei Ingold bevorzuge deshalb Bargeld: «Wir versuchen unsere Kundinnen und Kunden darauf zu sensibilisieren, dass Bargeld die günstigste Zahlungsmethode ist für uns», sagt Christian Ingold. Armend Bediji schliesst sich an. «Der Franken hat mit der Kartenzahlung für uns nicht mehr gleich viel Wert wie wenn man mit Bargeld zahlt.»

Im Coiffeur Villa ist Bares aber selten geworden. «90 Prozent der Transaktionen werden bei uns mittlerweile mit der Karte getätigt.» Auch in der Bäckerei Ingold zahlen viele mit der neuen Karte mit den höheren Gebühren.

Limite für Transaktionskosten

Die Zukunft sehe laut Bendiji nicht sehr rosig aus. «Wenn alle Karten durch die neuen Debitkarten ausgetauscht werden und jede einzelne Transaktion 90 Rappen kostet, werden wir das irgendwann nicht mehr tragen können.» Gemäss SRF verlangen Händler ein einfaches, transparentes Preismodell. Zudem sei der Zahlungsdienstleister «Worldline» mit dem Preisüberwacher in Verhandlungen über eine Limite der Transaktionskosten.

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

veröffentlicht: 23. Mai 2023 08:03
aktualisiert: 23. Mai 2023 11:50
Quelle: 32Today

Anzeige
Anzeige
32today@chmedia.ch