Kein Denkmalschutz für Grenchner Fussballstadion Brühl
Am Ende setzten sich SVP, Mitte und GLP gegen die SP und die FDP mit 8 zu 7 Stimmen durch, wie das Grenchner Tagblatt berichtet. Dies ganz zum Bedauern von Stadtpräsident François Scheidegger. «Für mich ist es keine Frage, dass dieses hervorragende Objekt, das auch zum Wakkerpreis für Grenchen beigetragen hat, unter Schutz zu stellen ist», weibelte er zu Beginn noch für das Vorhaben. Das Tribünengebäude aus dem Jahr 1962 habe einen erheblichen technischen Wert und sei ein Musterbeispiel für eine effiziente und materialschonende Konstruktion.
Wird auch ohne Geld vom Kanton revoniert
Das alles half nichts gegen die Argumente der Gegner. «Das schnelle Geld vom Kanton ist Augenwischerei und könnte für nützlichere Dinge eingesetzt werden als für eine Tribüne für 1300 Personen, die nie genutzt wird - dies ganz im Gegensatz zu Parktheater und Badi», konterte etwa Patrick Crausaz von der GLP. Und Marc Willemin von der SVP doppelte nach: «Wir wollen die Zukunft des Stadions nicht fremden Richtern aussetzen und die Autonomie darüber verlieren.» Die Stadt wolle das Stadion ja renovieren. Das sei der Beweis, dass sie das Stadion auch erhalten wolle.
Desolater Zustand
Als kleiner Trost für SP und FDP blieb die Tatsache, dass das Stadion Brühl mit der Ortsplanungsrevision neu zu den kommunal schützenswerten Gebäuden gehört. Das Stadion Brühl ist aktuell in desolatem Zustand. Deshalb genehmigte die Stadt als Besitzerin des Stadions letzten November rund 2,4 Millionen Franken für die Sanierung.
American Football soll Zuschauer zurück in Stadion bringen
Aus sportlicher Sicht braucht es die Sanierung der Tribüne wohl nicht. Das Stadion bietet Platz für 10'000 Menschen. Der FC Grenchen spielt 2024 in der 2. Liga interregional, da hält sich der Zuschauerandrang in Grenzen. Doch will man das Gebäude erhalten, ist die Sanierung dringend und unumgänglich. Und vielleicht füllen sich die Ränge in naher Zukunft auch wieder durch eine andere Sportart. Das Stadion Brühl in Grenchen wird nämlich zur neuen Heimat der Schweizer Nationalmannschaft im American Football.
(GT/dl)
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