Mittelland

Klasse, einsam, sucht: Lehrpersonenmangel bleibt im Kanton Solothurn ein Thema

Über 100 freie Stellen

Klasse, einsam, sucht: Lehrpersonenmangel bleibt im Kanton Solothurn ein Thema

· Online seit 23.06.2023, 09:16 Uhr
Viele Schulen haben mit Lehrpersonenmangel zu kämpfen, «Problemschulen» noch mehr als andere. Im Kanton Solothurn hat sich die Lage zwar ein wenig entspannt – trotzdem fehlen für das kommende Schuljahr noch über 100 Lehrpersonen.
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So manch ein Schulleiter wird wohl aktuell schlaflose Nächte haben. Denn: Die Sommerferien stehen kurz bevor, das neue Schuljahr startet in wenigen Wochen. Doch wird es reichen, eine Lehrperson für jede Klasse zu finden? Eine berechtigte Frage. Aktuell sind im Kanton Solothurn noch über 100 Stellen offen – besonders akut ist der Mangel bei Lehrpersonen in Französisch, Musik und Gestalten sowie der speziellen Förderung. Auch logopädisches Fachpersonal ist schwierig zu finden.

Klasse, einsam, sucht (Förder)Lehrperson

Wenn die Stellen der Förderlehrpersonen nicht besetzt werden können, bleibt die Arbeit an den Klassenlehrpersonen hängen. Zudem erhalten die Kinder nicht die volle Unterstützung, so die Grenchner Gesamtschulleiterin Nicole Hirt gegenüber der Solothurner Zeitung. So werden immer häufiger auch Personen eingestellt, die nicht über das entsprechende Diplom verfügen. Ganz nach dem Credo: Hauptsache Unterstützung! Doch warum besteht der Mangel in diesem Bereich überhaupt? Heilpädagogen und Logopädinnen würden aufgrund der besseren Arbeitsbedingungen vermehrt im Bereich der Sonderpädagogik arbeiten, so Hirt weiter.

Viele Kinder, wenige Lehrpersonen, keine Schulzimmer?

Die angespannte Personalsituation habe sich im Vergleich zu den letzten Jahren aber gebessert, so Andreas Walter, Vorsteher des kantonalen Volksschulamts. Auch dass keine Pensionierungswelle bevorsteht, wirke dem Mangel entgegen. Zudem seien die Arbeitsbedingungen im Kanton Solothurn mit dem Gesamtarbeitsvertrag gut und die Löhne angemessen, so Walter.

Doch nicht nur der Lehrpersonenmangel ist an den Schulen ein schwieriges Thema. In mehreren Gemeinden wie zum Beispiel Bellach, Lommiswil oder Selzach zeichnet sich ein weiteres Problem ab: Der Schulraum wird aufgrund des Bevölkerungswachstums im Dorf knapp. Immer mehr Schulkinder, immer weniger Lehrpersonen und kein Platz für den Unterricht – diese Themen werden vielen Schulleitungen wohl auch in Zukunft noch Bauchschmerzen bereiten.

(dwy)

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veröffentlicht: 23. Juni 2023 09:16
aktualisiert: 23. Juni 2023 09:16
Quelle: 32Today

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