Zusätzliche Einnahmen

Löscht die Solothurner Feuerwehr bald auch in den Nachbargemeinden?

· Online seit 10.01.2024, 11:36 Uhr
Die Feuerwehr der Stadt Solothurn könnte ihre Dienstleistungen bald auch in anderen Gemeinden der Region anbieten. So könnten in der Stadt zusätzliche Einnahmen generiert und die Finanzen in den Nachbargemeinden geschont werden.
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Wenn der Dachstock brennt oder der Keller unter Wasser steht, dann kommt die Feuerwehr. Das ist auch in der Stadt Solothurn so. Ein politischer Vorstoss fordert nun Abklärungen, ob die städtische Feuerwehr ihre Dienstleistungen auch anderen Gemeinden anbieten könnte – gegen Entschädigung natürlich. Der Gemeinderat wird sich wohl in seiner nächsten Sitzung mit dem Anliegen beschäftigen.

Feuerwehren finden immer weniger Personal

Für Feuerwehren wird es immer schwieriger, Personal zu rekrutieren. Dazu arbeiten viele Angehörige oft ausserhalb der Gemeinde und sind im Notfall deshalb nicht so schnell am Ort des Geschehens. In Solothurn sei dies anders, sagt SVP-Gemeinderat Patrick Käppeli. Er ist selber Mitglied in der Solothurner Feuerwehr und hat den politischen Vorstoss mit unterzeichnet. Die Stadt sei genügend gross, sodass viele Angehörige der Feuerwehr hier wohnen und auch arbeiten würden, sagt Käppeli in der Solothurner Zeitung.

Zustupf für neues Feuerwehrmagazin

Bei vielen Gemeinden in der Region stehen Investitionen in neue Fahrzeuge und Immobilien an, die oft nur schwer realisierbar seien, seht weiter im eingereichten Postulat. Der Einkauf von Feuerwehrdienstleistungen der Stadt Solothurn könnte die Situation in diesen Gemeinden entschärfen. Umgekehrt könnte die Stadt so zusätzliche finanzielle Mittel erwirtschaften, die dann für den Bau des neuen Feuerwehrmagazins gebraucht werden könnten.

Auch die Stadtpräsidentin Stefanie Ingold spricht sich für das Postulat aus. «Die Übernahme von Dienstleistungen für ein bis zwei Gemeinden wäre mit den bestehenden Ressourcen der Stadt sicher möglich», schreibt sie in ihrer Stellungnahme. Ingold macht aber auch auf die Schwierigkeiten aufmerksam. «Es ist wichtig zu betonen, dass die Übernahme von Feuerwehrdienstleistungen für andere Gemeinden eine umfassende Planung erfordert.»

Eine Nachbargemeinde ist schon dabei

Mit einer der Nachbargemeinden gibt es bereits seit 20 Jahren eine Zusammenarbeit. Feldbrunnen – St. Niklaus bezahlt aber nicht für die Leistungen der Feuerwehr der Stadt Solothurn. Sie wurde 1999 in die städtische Feuerwehr integriert, weil sonst der Brandschutz im Dorf nicht mehr gewährleistet werden konnte. Der Entscheid löste damals zwar einiges an Widerstand aus, weil die Feuerwehr so nicht mehr «im Dorf war». Einige Monate später freute man sich über eine gute gemeinsame Feuerwehr und eine Zusammenarbeit, die bis heute anhält.

(SZ/ma)

veröffentlicht: 10. Januar 2024 11:36
aktualisiert: 10. Januar 2024 11:36
Quelle: 32Today

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