Finanzierung der Eishalle Huttwil: Die SVP macht einen Kompromissvorschlag

Die Betreiber der Eishalle in Schwarzenbach bei Huttwil sind relativ klar in ihrer Ansage: Wenn es keine zusätzliche Unterstützung durch die öffentliche Hand gibt, sei der Eisbetrieb nicht mehr finanzierbar. Man brauche zwingend gegen 300'000 Franken pro Jahr.

Ähnlich klar ist der Huttwiler Gemeinderat in der Ablehnung dieser Forderung. Die Gemeinde könne sich die verlangten 295'000 Franken pro Jahr schlicht und einfach nicht leisten. Die Gemeinde sei vergleichsweise klein, die Steuern müssten unweigerlich deutlich angehoben werden. Der Gemeinderat schlägt vor, den Gemeindebeitrag von heute 96'000 auf 150'000 Franken. Das wiederum sei zu wenig zum Überleben der Eisproduktion, antworteten umgehend die Betreiber.

«Gutschweizerischer» Kompromiss

Nun macht die SVP-Sektion der Gemeinde einen (nach eigener Darstellung) gutschweizerischen Kompromissvorschlag, wie sie am Freitag mitteilt. Denn beide Seiten hätten berechtigte Argumente. Kernpunkt: Die Eishallen-Betreiberin «Campus Perspektiven» soll Zeit gewinnen, um anderweitig Geld zu organisieren, zum Beispiel bei den Gemeinden der Region.

Dafür gebe es schon Vorbilder, zum Beispiel die Regionalbibliothek Oberaargau. Dort zahlen ebenfalls in erster Linie die Standortgemeinden (Langenthal, Herzogenbuchsee und Huttwil), in zweiter Linie beteiligen sich auch andere Gemeinden. 

Jährlich sinkender Zustupf der Gemeinde

Konkret soll die Zahlung der Gemeinde Huttwil an die Eisproduktion folgendermassen gestaffelt werden:

1.    CHF 295'000.00 für die Eissaison 2024/25

2.    CHF 250'000.00 für die Eissaison 2025/26

3.    CHF 200'000.00 für die Eissaison 2026/27

4.    CHF 150'000.00 ab der Eissaison 2027/28

Wichtig ist der SVP, dass die Schülerinnen und Schüler von Huttwil im selben Umfang das Eis nutzen können wie bisher.

Entscheidende Gemeindeversammlung am 10. Juni

Die SVP versucht nun, weitere Ortsparteien von diesem Kompromiss zu überzeugen. So oder so wird er an der Gemeindeversammlung eingebracht, die am 10. Juni über das Schicksal des Gemeindebetrags und damit über den Eishallenbetrieb entscheiden wird.