In den sozialen Medien sorgt der geplante Platz, der laut Mitteilung des Kantons nächstes Jahr in Betrieb genommen werden soll, teilweise für Unmut. «Ufffff...... nid würcklech oder?! Ha gnue erläbt mit dene Lüdt, we me ornig hät wär no eis!», schreibt beispielsweise eine Userin. Eine andere Userin merkt an, dass sie womöglich auch bald einen solchen Platz brauche: «Naja wenn das wiiter goht met de Tüürig ond Mieti, muesi wohl selber gli i so en Wohnwage ond uf de Platz.»
Fahrende sind direkt neben Fussballfeld
Schon seit Jahren ist bekannt, dass es in Herzogenbuchsee beim Waldäcker einen neuen Platz für Fahrende geben soll. Der FC Herzogenbuchsee steht deshalb schon lange mit der Gemeinde in Kontakt. Man habe eben sofort ein negatives Bild im Hinterkopf, wenn es um Fahrende ginge, sagt Samuel Grieder, Präsident vom FC Herzogenbuchsee. «Doch der Austausch mit der Gemeinde war sehr positiv. Ich bin deshalb zuversichtlich, dass wir zusammen zurechtkommen.» Auf den Spielbetrieb werde es wenig Einfluss haben, lediglich die Parkplatzsituation würden sie klären müssen. «Wir haben den Bereich, der für die Fahrenden zur Verfügung stehen wird, bisher als Parkplatz verwendet», sagt Grieder. Gerade bei Wochenendspielen erwarte der Verein ein höheres Aufkommen an Autos.
Das sagt die Gemeinde
Der neue Durchgangsplatz für Schweizer Fahrende in Herzogenbuchsee ist für Jenische und Sinti gedacht und soll einen Beitrag für den schweizweiten Mangel an Haltemöglichkeiten leisten. Ab Frühjahr 2024 sollen auf dem Platz Anschlüsse für Strom, Wasser und Abwasser sowie ein Sanitärgebäude mit WCs und Duschen erstellt werden. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 690'000 Franken und werden vom Kanton getragen. Auch wird es einige Parkplätze geben und Schranken, um die Zufahrt zu steuern.
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Der Gemeinderat von Herzogenbuchsee stand dem Vorhaben des Kantons für einen solchen Platz von Anfang an positiv gegenüber. «Aber wir wollten den genauen Standort bestimmen, was der Kanton erst nicht wollte. Doch mit dem Standort Waldäcker konnten wir eine Lösung finden», sagt die Gemeindepräsidentin von Herzogenbuchsee, Livia Stauer. Der Platz sei ideal, weil er dezentral liege, leicht zu erreichen sei und nur sporadisch genutzt werde. Auch stünde der Grossteil der Bevölkerung hinter dem Vorhaben, wie eine öffentliche Mitwirkung in der Vergangenheit zeigte, so Stauer. Der Gemeinderat wolle aber noch einen Info-Anlass machen, um die Bevölkerung bei Bedarf zu informieren.