Langenthal will bürgen, auch wenn das Budget fehlt

Das Geschäft gab schon im Vorfeld der Stadtratssitzung viel zu reden, wie die Berner Zeitung schreibt. Die Befürworterinnen und Befürworter der Bürgschaft finden den von der Stiftung Schloss Aarwangen angestrebten 9,9 Millionen teuren Umbau in ein Zentrum für Kultur, Wirtschaft und Geschichte eine tolle Sache. Dazu sei auch die Trägerschaft sehr gut aufgestellt, betonen sie.

Für die Gegnerinnen und Gegner ist eine solche Verpflichtung in Zeiten in denen die Stadt ohne gültiges Budget dastehe ein No-Go. Dazu sei zu befürchten, dass es am Schluss nicht bei der Bürgschaft bleibe und dass der Betrag von 250'000 Franken bezahlt werden müsse.

Bürgerliche setzen sich durch

In der kontrovers geführten Debatte an der Stadtratssitzung wollten die SP und die Grünen das Geschäft zuerst wieder zurückweisen, weil ihnen Angaben über die Finanzierung der Tätigkeit der Stiftung Schloss Aarwangen fehlten. Der Rückweisungsantrag wurde aber mit 25 zu 12 Stimmen klar abgelehnt.

In der weiteren Diskussion machten sich die Bürgerlichen noch einmal stark für das Geschäft und begründeten ihre Haltung mit der regionalen Solidarität und der historischen Bedeutung des Schlosses Aarwangen für den ganzen Oberaargau.

Links-Grüne knicken ein

Nach dem gescheiterten Rückweisungsantrag stellten sich nun auch die SP und die Grünen hinter das Geschäft. Man vertraue den Verantwortlichen trotz aller Bedenken und hoffe, dass die Stadt künftig auch für links-grüne Anliegen wieder Geld haben werde. Umgekehrt schwenkte die GLP/EVP während der Diskussion ins Lager der Gegner um, weil sie nicht glaubten, dass die Rechnung aufgehen werde.

Am Schluss behielten die Befürworter des Geschäfts die Oberhand. Die Bürgschaft von 250'000 Franken für die Stiftung Schloss Aarwangen wurde mit 31 Ja zu sechs Nein Stimmen und mit einer Enthaltung deutlich angenommen.

(ma)