«Party4all» lädt Menschen mit und ohne Beeinträchtigung zum Feiern ein
2017 wurde die Party4all ins Leben gerufen und dann bis zur Pandemie halbjährlich durchgeführt. Am 3. Mai findet die Party im Downstairs in Olten nun erstmals seit der Corona-Pause wieder statt. Der Betreiber der Bar, Andy Schmutz bezeichnet den Event als Herzensprojekt.
«Menschen mit und ohne Beeinträchtigung sollen sich an diesem Abend wohlfühlen», sagt er. Er mache das Ganze nicht wegen des Geldes, sondern um den Leuten einen Ort zu bieten, an dem sie sich willkommen fühlen und Party machen können.
Für fünf Franken gibts für hungrige Gäste Hotdogs.
Jennifer Ruf ist Mitorganisatorin dieses Events. Jennifer, wie ist die Idee für dieses Partykonzept entstanden?
Ilona, meine Mitorganisatorin, und ich haben beide Geschwister mit Beeinträchtigung. Wir sind ein paar Mal zusammen nach Aarau gefahren, dort gibt es auch eine solche Party. Es wollten immer mehr Leute mit uns mitkommen und wir konnten nicht mehr alle mitnehmen. So kamen wir auf die Idee, das in Olten auch aufzubauen.
Jennifer Ruf hat ein Geschwister mit Beeinträchtigung, so entstand die Idee für die «Party4all» in Olten.
Was ist an der Party4all besonders?
Eigentlich sollte nichts besonders sein, es ist einfach eine Party für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung. Ich denke aber, dass es in einem normalen Club teilweise Hemmschwellen gibt. Menschen mit Beeinträchtigung werden oft schräg angeschaut. Das möchten wir an unserer Party unterbinden. Alle sollen sein, wie sie sind und sich so verhalten, wie sie möchten.
An der Party4all sollen sich Menschen wohlfühlen und sich selbst sein können.
Wie sieht es mit der Barrierefreiheit im Downstairs aus?
Das Lokal ist nicht «offiziell» Rollstuhlgängig. Es hat ein paar kleine Absätze und es hat kein Behinderten-WC. Es hat aber einen Lift, und man kommt überall durch mit dem Rollstuhl oder Rollator.
Obwohl die Bar DownSTAIRS heisst: Es gibt einen Lift, der genug Platz für einen Rollstuhl oder Rollator hat.
Wie bewerbt ihr den Anlass?
Wir bewerben die Party natürlich vor allem in Institutionen und Vereinen, in denen Leute mit Beeinträchtigung unterwegs sind. Wir versuchen aber auch, den Anlass überall anders zu pushen. Die Menschen, die keine Beeinträchtigung haben und vorbeikommen, wissen, worauf sie sich einlassen.
Wie kam die Party bei den Teilnehmenden bisher an?
Ich höre immer wieder von Menschen aus meinem Umfeld: Die Party gehört gewissermassen dazu. Auch meine Freunde, die keine Beeinträchtigung haben, freuen sich, wenn sie vorbeikommen können.
An der Party sind Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen willkommen.
Was würdet ihr euch als Organisatorinnen wünschen?
Ideal wäre natürlich eine Location, die offiziell rollstuhlgängig ist. Es ist aber schwierig, in der Stadt Olten eine solche eine Lokalität zu finden. Wir sind sehr froh, dass wir das mit Andy Schmutz zusammen machen können und nicht alles alleine aufgleisen müssen. So hat er einen Abend Full-House, und wir müssen nicht alles alleine organisieren. Damit ist allen Seiten gedient.
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