Oberaargau wehrt sich

SBB-Pläne: Schlechtere ÖV-Verbindungen und mehr Güterzüge

05.12.2023, 17:30 Uhr
· Online seit 05.12.2023, 11:36 Uhr
Die SBB will in Zukunft massiv mehr Güterzüge durch den Oberaargau führen. Gleichzeitig soll es im Ausbauschritt 2035 weniger Personenverkehr geben. Die GLP Oberaargau wehrt sich nun dagegen. Es könne nicht sein, dass die Region bei den Plänen der SBB nur verliert.
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Die GLP Oberaargau hat am 30. November in Herzogenbuchsee eine öffentliche Veranstaltung organisiert, um die geplante Verschlechterung des Bahnangebots in der Region anzuprangern. Die SBB will ab 2025 mehr Güterzüge durch den Oberaargau führen, damit andere Bahnlinien entlastet werden können. Dagegen wehrt sich nun die GLP. Angeführt von der Gemeindepräsidentin von Herzogenbuchsee, Livia Stauer und Grossrätin Tamara Jost.

Mehr Züge – mehr Wartezeit an Barrieren

23 Güterzüge mehr, die jeden Tag durch den Oberaargau rollen. Das wäre das Resultat des geplanten Ausbauschritts 2025 der SBB. Die Strecke Solothurn-Wanzwil soll mit Lärmschutzwänden ausgestattet werden. So würde man die Bewilligung bekommen, auch Güterzüge über diese Strecke zu führen. Die erhöhte Anzahl an Zügen führt unweigerlich auch zu mehr Wartezeiten vor den Barrieren. Dies habe eine Auswirkung auf den restlichen Verkehr und auch den ÖV, beispielsweise werde die Buslinie von Herzogenbuchsee nach Solothurn dadurch negativ beeinflusst. Dies schreibt die GLP in ihrer Medienmitteilung. Auch ist kein Ausbau des Personalverkehrs geplant.

Auch 2035 geht der Oberaargau leer aus

Auch beim nächsten Ausbauschritt 2035 soll nichts der rund 13 Milliarden Franken, die für den Ausbau geplant sind, für den Personenverkehr im Oberaargau ausgegeben werden. Im Gegenteil – der Güterverkehr soll noch weiter ausgeweitet werden. Es soll eine neue, eingleisige Verbindungslinie gebaut werden, die sogenannte «Önzer Spange». Dieser Schritt würde auch zahlreiche Grundeigentümer betreffen. Im Vergleich zu heute sollen 2035 insgesamt 47 Güterzüge mehr pro Tag durch die Region verkehren. Obendrauf kommt noch, dass ein Ausbau des Personenverkehrs gar nicht vorgesehen ist. Eher von einem Abbau sei die Rede. Dieser würde einen spürbaren Einfluss für Pendler in Herzogenbuchsee bedeuten.

Diese Nachteile hätte der Ausbauschritt 2035 für die Region Oberaargau

Oberaargau darf nicht nur verlieren

Jetzt gilt es zu verhandeln, so dass der Oberaargau nicht nur verliert, sondern auch etwas gewinnt. Die Gemeinde Herzogenbuchsee, der Verein Region Oberaargau, die Regionale Verkehrskonferenz und weitere Gemeinden unterstützen die Verhandlungen. Im Grossen Rat wurde am 30. November eine Motion der Grossrätinnen und Grossräte für dringlich erklärt und Einspruch erhoben. Mit der Gross- und Gemeinderätin Tamara Jost, die ebenfalls die Vizepräsidentin der Interessensgemeinschaft öffentlicher Verkehr Oberaargau ist und der Gemeindepräsidentin von Herzogenbuchsee Livia Stauer hat die GLP gleich zwei Vertreterinnen, die sich für den ÖV in der Region einsetzen.

veröffentlicht: 5. Dezember 2023 11:36
aktualisiert: 5. Dezember 2023 17:30
Quelle: 32Today

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