«Absolute Schweinerei»: Neue Graffiti-Wand in Grenchen bereits verschmiert

Das Thema und die Farbpalette waren vorgegeben, die Künstlerinnen und Künstler waren eingeladen. So entstand am Graffiti-Festival «G-Town» in Grenchen an der Schmelzistrasse eine farbenfrohe Ober- und Unterwasserwelt. Wenige Tage später war das neue Kunstwerk bereits verschmiert. Unbekannte Vandalen hatten ein Wellenmuster und den Schriftzug «Toast» mit silberner Farbe über das Kunstwerk gesprayt, wie die Solothurner Zeitung schreibt.

«Huere Duble»: Reaktionen auf Social Media sind deutlich

Die Reaktionen auf Social Media darauf sind eindeutig und deutlich. «Eine Schweinerei, Megasauerei, huere Duble, unterbelichtet, himmeltraurig» sind nur ein paar Ausdrücke, mit denen die Tat in der Gruppe «Du bisch vo Gränche» kommentiert wurde.

Auch die Verantwortlichen der Stadt haben überhaupt kein Verständnis für die Schmierereien. Der Vize-Stadtpräsident Remo Bill bezeichnet die Aktion als «absolute Schweinerei». Bei diesem Graffiti handle es sich um ein Kunstwerk und deshalb müsse solcher Vandalismus von Anfang an unterbunden werden. Das müsse eine Strafanzeige zur Folge haben, wird Bill in der Zeitung zitiert.

Wohl niemand aus der Sprayerszene

Auch für André Weyermann, den Präsidenten der städtischen Kulturkommission, ist die Aktion völlig unverständlich und erstaunlich. Er sei eigentlich davon ausgegangen, dass es innerhalb der Sprayerszenne einen Ehrenkodex gäbe und man keine Graffitis von anderen Künstlern verspraye. Deshalb gehe man in Grenchen davon aus, dass es sich bei den Vandalen nicht um jemanden aus der Sprayerszene handle.

Der künstlerische Leiter des «G-Town Festivals», Rafael Wingeyer hat der Solothurner Zeitung auf Anfrage gesagt, dass man daran sei, mit den betroffenen Künstlern eine Lösung zu finden. Sie würden versuchen, die verschmierten Stellen auszubessern oder einzelne Graffitis komplett neu zu gestalten. Die Schmierereien zu entfernen, ohne die Graffiti zu beschädigen, sei nicht möglich.

(ma)