Biberist

Auf- und abwärts in der Emme: Diese Fischtreppe funktioniert

11.07.2023, 12:08 Uhr
· Online seit 11.07.2023, 12:07 Uhr
Seit zwei Jahren können Fische die Wehranlage der Emme in Biberist über eine spezielle Fischtreppe überwinden – flussauf- und flussabwärts. Ob sie diesen speziellen Weg finden und nutzen wird laufend kontrolliert. Wir waren bei einer Fischzählung dabei.

Quelle: Tele M1 / Jael Fischer

Anzeige

Seit 150 Jahren wird die Wasserkraft der Emme zur Energiegewinnung genutzt. Eine der fünf Wehranlagen steht in Biberist. Dank dem damit gewonnen Strom konnte sich im Solothurner Wasseramt die Industrie und Wirtschaft entwickeln. Weniger gut waren diese Wehrbauten für die Ökologie – besonders für den Fischbestand in der Emme. Lange führte der Fluss wegen der Nutzung der Wasserkraft zu wenig Wasser und die Wehrbauten verhinderten, dass die Fische ihrem natürlichen Drang nach Bewegung und Wanderung nachkommen konnten.

Fische müssen wandern können

«Damit es den Fischen in der Emme gut geht, müssen sie wandern können, um zu laichen, um zu überwintern oder um sich bei Hitze in kühlere Regionen zurückziehen zu können», sagt der Fischökologe Armin Peter. Damit die Fischwanderung im Bereich der Wehranlage in Biberist wieder möglich ist, wurde die Anlage vor zwei Jahren für 4,2 Millionen Franken umgestaltet. Es wurde ein Fischpass errichtet, damit die Fische das Wehr flussauf- oder abwärts umschwimmen können.

«Wir sehen, dass es Fische in der Emme hat»

Aktuell laufen bei diesem neuen Fischpass die Wirkungskontrollen. Dabei wird geprüft, ob die Fische den Eingang zum Fischpass finden und ob die Fischwanderung tatsächlich wieder stattfindet. In einer ersten Phase werden aktuell Fischzählungen der aufsteigenden Fische gemacht. Der Präsident des Fischereivereins Solothurn, David Gerke, zeigt sich zufrieden mit den ersten Ergebnissen: «Wir sehen, dass es Fische in der Emme hat. Wir haben die erwarteten Arten entdeckt und zwar in ganz verschiedenen Grössen und Alterssparten». Das Bauwerk erfülle also seinen Zweck, sagt Gerke weiter. Bei den bisherigen Zählungen wurden in Biberist 13 Fischarten gezählt. Darunter waren unter anderem Elritzen, Barben, Alet, Groppen oder Schmerlen.

Individuelle Überprüfung

Die Wirkungsüberprüfung der neuen Fischtreppe in Biberist sei mit dieser Zählung noch nicht abgeschlossen, sagt der Fischökologe Armin Peter. «Ende Juli startet die zweite Phase. Dafür stellen wir aktuell eine Antenne auf. Danach werden wir einzelne Fische mit elektronischen Sendern ausrüsten.» Damit können die Verantwortlichen die Tiere individuell überwachen. So kann überprüft werden, ob und wie sie den neuen Fischpass nutzen und wo sie sich im Emmenlauf bewegen. Diese Überwachungsphase wird ein Jahr dauern. Dann werden die Ergebnisse ausgewertet.

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

(ma)

veröffentlicht: 11. Juli 2023 12:07
aktualisiert: 11. Juli 2023 12:08
Quelle: 32Today

Anzeige
Anzeige
32today@chmedia.ch