Die Lichter auf dem Hotel Weissenstein sind seit über 100 Jahren ein Orientierungspunkt. 2019 ersetzte das Hotel die drei Quecksilberdampflampen durch energiesparenden LED-Scheinwerfern, wie die Solothurner Zeitung berichtet. Weil diese aber heller leuchten, verlangte der Kanton nachträglich ein Baugesuch für die Umrüstung. Zwei Jahre sind seither vergangen und das Verfahren um die «drei hellsten Solothurner» ist immer noch im Gange.
Insgesamt sechs Einsprachen
Sechs Parteien haben Einsprache gegen die neuen Lampen erhoben, davon sind drei Privatpersonen. Die anderen drei stammen von den Umweltverbänden Pro Natura Solothurn, BirdLife Solothurn und Dark-Sky Switzerland. Hauptargument: Die Weissenstein-Lichter seien vor allem eine Gefahr für Tiere.
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Um das Licht etwas zu dämpfen, wurden Blenden an den Scheinwerfern montiert. Auch der Winkel ist seit 2019 angepasst, sodass sie stärker nach unten gerichtet sind. Um gegen das Lichterlöschen vorzugehen, reichte Jungpolitiker Lukas Paul Spichiger letzten Monat eine Petition mit 762 Unterschriften ein.
Hat das Amt für Umwelt unabhängig entschieden?
Nun liegen der Solothurner Zeitung Dokumente vor. Darin zu lesen sind unter anderem Folgerungen des Geschäftsführers der CorreLight GmbH. Er schlägt vor, die Lichter zu gewissen Tageszeiten auszuschalten, was mit einer «Standard-Jahreszeit-Schaltfunktion» möglich sei. Ausserdem soll der Blauanteil des Lichts gesunken werden. Etwas merkwürdig ist aber: Der Geschäftsführer von CorreLight GmbH ist auch Vorstandsmitglied bei Dark Sky Switzerland. Also eine der Parteien, die Einsprache gegen die Scheinwerfer erhoben hat.
Markus Chastonay Amt für Umwelt des Kantons Solothurn weist die Kritik an die CorreLight GmbH zurück. Denn die CorreLight GmbH habe nur die Messdaten geliefert. Die Vorschläge würden der Vollzugshilfe des Bundesamtes für Umwelt betreffend die Vermeidung von Lichtemissionen folgen.