Hier werden hunderttausende Tonnen Solothurner Abfall sortiert und entsorgt
Quelle: 32Today / Jael Fischer / Cyrill Pürro
Wer regelmässig durch die Solothurner Brühlgrabenstrasse fährt, beispielsweise für Badi-, oder Kofmehlbesuche, mag sich über die riesige Halle am Strassenrand wundern. Hier sortiert neuerdings eine Abfallbehandlunsanlage fast 80-jährigen Stadtmist, der seit Mai auf dem «Spitelfeld» ausgehoben wird. Anschliessend wird der getrennte Abfall einer Verwertung zugeteilt, wie beispielsweise dem Metallrecycling.
21 Fussballfelder voll mit 80 Jahre altem Müll
Eine solche Trennung sei wichtig, gerade auch um die brennbaren Stoffe von den nicht brennbaren abgrenzen zu können, erklärt Roger Dürrenmatt. Er ist Gesamtprojektleiter der Sanierung des Stadtmists.
Insgesamt werden die Felder des Unterhofs, des Spitelfelds und des oberen Einschlags von den Altlasten gesäubert. Das älteste der drei Felder, der Unterhof, dient dem Installationsplatz für die temporäre Abfallanlage. Insgesamt entspricht das einer Fläche von über 21 Fussballfeldern. In sechs bis acht Jahren soll der Boden im Westen Solothurns nicht mehr kontaminiert und bereit sein für die Wiederkultivierung des Landes.
Boden wird laufend nach giftigen Substanzen untersucht
«Bisher sind wir auf nichts Unvorhergesehenes gestossen», sagt Dürrenmatt. Ausser auf die Möglichkeit, dass sich im Boden sogenannte per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) befinden könnten. Diese Stoffe seien während der langen Planung eine noch nicht bekannte Herausforderung gewesen und seien zudem praktisch unzerstörbar. Aufgrund der wasser- und schutzabweisenden Eigenschaften werden sie vielfältig in Textilien, Farben und Papierbeschichtungen eingesetzt und sind gesundheitsgefährdend. Ein Vorkommen dieser Substanzen im Stadtmist könne nicht ausgeschlossen werden.
Kosten steigen vermutlich wegen Teuerung
Um zu ergründen, ob sich die Stoffe auch im Solothurner Stadtmist befinden, müssten systematische Proben des Bodens und des Sickwassers stattfinden. Werden die gesundheitsschädlichen Stoffe gefunden, müssen Massnahmen ergriffen werden. Um wie viel das Sanierungsprojekt dadurch teurer würde, könne noch nicht berechnet werden. Klar ist aber, dass die Kosten der Stadtmist-Sanierung aufgrund der Teuerung steigen könnten. Und zwar auf 136 Millionen Franken, statt den geplanten 120 Millionen, so die aktuellen Berechnungen.
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