Quelle: 32Today / Jael Fischer / Martin Ackle
Auf dem Postplatz in Grenchen stehen drei Aufsteller mit Plakaten, darauf Hinweise für die Bevölkerung: Ein Boxmeeting im Parktheater, die richtige Plastikentsorgung oder Vorsichtshinweise für Töff-Fahrer. Nur wenige Meter neben diesen «analogen» Informationen gibt es die gleichen Hinweise auch digital. Auf das Boxmeeting im Parktheater wird ganz neu auch auf einem grossen Bildschirm auf dem Zyt-Platz hingewiesen.
Dazu gibt es auf diesem Screen auch andere Informationen für die Bevölkerung: Verkehrsmitteilungen, Werbevideos oder Ausflugstipps werden im Wechsel angezeigt. Das Display auf dem Zyt-Platz ist eine von insgesamt sechs digitalen «Plakatwänden», welche in diesen Tagen aufgestellt werden.
Grenchen als erste Gemeinde in der Region mit digitaler Information
Grenchen ist die erste Gemeinde in der Region, die die Idee der digitalen Bürgerkommunikation umsetzt. Dafür hat man sich mit der Firma Signal AG aus Büren an der Aare zusammengesetzt. Diese widmet sich seit 1946 der Produktion von Strassenschildern und Markierungen. In den letzten Jahren sei aber der digitale Bereich stark gewachsen und immer wichtiger geworden, sagt Roger Röthlisberger. Er ist Key Account Manager in der Abteilung «Anzeigen und Lenken» der Signal AG.
«Die Stadtbehörden in Grenchen sind sehr zukunftsorientiert. Sie haben ein Konzept für die digitale Bürgerkommunikation erarbeitet», sagt Röthlisberger weiter. In Grenchen werde dies nun umgesetzt, andere Gemeinden in der unmittelbaren Nachbarschaft seien noch nicht ganz soweit. Es werde aber an vielen Orten intensiv darüber nachgedacht oder schon evaluiert.
Bildschirme auch an den Hauptstrassen
In Grenchen gibt es neben den Bildschirmen auf den Plätzen und bei den Bahnhöfen in der Stadt gibt es solche auch an den Strassenrändern der Einfahrtsstrassen in Richtung Zentrum. Damit sollen auch die Verkehrsteilnehmer mit den wichtigsten Informationen versorgt werden können.
Für diese Screens gelten besondere Vorschriften, erklärt der Projektleiter Dimitrios Kokkalis von der Signal AG. Die Unterkante der Bildschirme müsse wegen den Lastwagen mindestens 2,5 Meter über Boden sein, auf den Bildschirmen dürften keine Bewegtbilder gezeigt werden und die Auflösung der Screens an der Strasse sei geringer als die von den Bildschirmen in der Stadt.
Die Inhalte für alle Screens werden zentral aufbereitet und verwaltet und auf die jeweiligen Bildschirme aufgespielt. Damit sie dort immer sichtbar sind, haben die Bildschirme einen Sensor, welcher die Helligkeit der Displays automatisch anpasst. Während der Nacht werden die Bildschirme ausgeschaltet.
Kosten von rund 300'000 Franken
Für das ganze Projekt hat die Stadt Grenchen knapp 300'000 Franken budgetiert. Die Displays alleine und die Installation verschlingen ungefähr die Hälfte dieses Betrags. Das ist viel Geld für die Information der Bevölkerung. Dies lohne sich aber, sagt Kokkalis. «Es braucht keine Produktions-, Papier- und Druckkosten für Plakate, und diese müssen nicht aufgehängt oder ausgewechselt werden.
Der ganze Content kann bequem und jederzeit vom Arbeitsplatz aus verwaltet und aktualisiert werden.» Deshalb könne man so auch sehr rasch reagieren, wenn es nötig werde.
Digitale Zukunft und künstliche Intelligenz
Die digitale Bürgerkommunikation, wie sie jetzt in Grenchen neu installiert und etabliert wird, sei ein weiterer Schritt in die digitale Zukunft von Kommunen und Gemeinden, sagt Roger Röthlisberger von der Signal AG. Es sei durchaus möglich, dass sich solche Systeme später mit anderen Systemen verbinden lassen und dass verschiedene Technologien miteinander interagieren und verschmelzen.
Es sei zum Beispiel durchaus möglich, dass künftig künstliche Intelligenz bei Verkehrsleitsystemen und Parkplatz-Bewirtschaftungen für ein optimales Zusammenspiel sorgen.
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