«Il Dottore» hat aufgehört

Stephan von Arx hat seine Hausarztpraxis in Zuchwil nach 56 Jahren geschlossen

· Online seit 06.01.2024, 11:20 Uhr
Jetzt ist Schluss. Stephan von Arx schliesst seine Hausarztpraxis in Zuchwil nach 56 Jahren. Nun will der 86-Jährige ein Buch schreiben und die Freiheit geniessen.
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Seit ein paar Monaten kennt man Stephan von Arx weit über die Grenzen von Zuchwil hinaus. Der Hausarzt und Homöopath war Hauptperson im Film «Il Dottore – ein Arzt fürs Leben», der Nino Jacusso gedreht hat. Im Film zeichnet der Filmemacher, der selbst Patient von von Arx war, das Leben seines Hausarztes nach. Der Film lief an den Solothurner Filmtagen, im Kino und im Schweizer Fernsehen.

Aufhören mit 86 Jahren

Damals war seine Praxis in Zuchwil noch halbtags geöffnet. Seit dem 31. Dezember 2023 ist damit aber Schluss. «Ich bin jetzt 86 Jahre alt. Ein Teil von mir möchte weitermachen, ein anderer Teil sagt mir, es ist Zeit, aufzuhören», sagt Stephan Arx in der Solothurner Zeitung. Er liebe seine Arbeit immer noch, der bürokratische Aufwand werde aber immer grösser. Das sei ihm verleidet, sagt er weiter.

Den Entschluss, auf Ende 2023 aufzuhören, fasste er schon vor zwei Jahren. Seither hat er leider vergeblich versucht, eine Nachfolgelösung für seine Patientinnen und Patienten zu finden. Es gebe kaum Ärztinnen oder Ärzte, die sowohl eine schulmedizinische als auch eine homöopathische Ausbildung haben, sagt von Arx.

Praxiseröffnung im Jahr 1967

Nach seinem Staatsexamen Mitte der 60er-Jahre hat Stephan von Arx zuerst im Bürgerspital Solothurn gearbeitet. Dort hat ihm ein Kollege geraten, er solle doch in Zuchwil eine Hausarztpraxis eröffnen. Auf einem Stück Land baute er zusammen mit seiner Frau ein Haus mit angeschlossener Arztpraxis. Die Eröffnung fand am 9. Oktober 1967 statt.

Mitte der 80er-Jahre entdeckte von Arx die Homöopathie. «Die Homöopathie befasst sich mit dem Menschen als Ganzheit von Körper, Seele und Geist und geht der Ursache eines Symptoms auf den Grund. Nur so ist Heilung möglich», sagt er. Trotzdem brauche es auch die Schulmedizin. Auch diese leiste unschätzbare Dienste.

Jetzt schreibt Stephan von Arx ein Buch

Nach der Schliessung seiner Praxis zum Jahresende habe er zwiespältige Gefühle, sagt Stephan von Arx. Aber er hat auch Pläne und Ideen für die Zukunft. Schon vor längerer Zeit hat er mit dem Schreiben eines Buches angefangen. Dieses möchte er bis in einem halben Jahr fertig haben. Darin möchte er unter anderem zeigen, dass nicht die Ärzte schuld an den stetig steigenden Gesundheitskosten sind.

Dazu möchte Stephan von Arx nun aber vor allem die Freiheit geniessen: Die Freiheit, auch mal nichts zu tun – und die Freiheit, mehr Zeit mit seiner Partnerin zu verbringen.

(SZ/ma)

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veröffentlicht: 6. Januar 2024 11:20
aktualisiert: 6. Januar 2024 11:20
Quelle: 32Today

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