Highland Games Neuendorf

Weltmeistertitel, Weltrekorde – und 50'000 Franken Defizit

31.08.2023, 13:01 Uhr
· Online seit 30.08.2023, 16:45 Uhr
Sportlich top, finanziell ein Fiasko: Das Fazit der beiden Organisatoren und Sportler der Highland Games Weltmeisterschaft ist süss und bitter zugleich. Beide holten Weltmeistertitel, zusammen haben sie aber 50'000 Franken Schulden angehäuft.

Quelle: 32Today / Benjamin Netz / Sven Düscher / Jael Fischer

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Simeon Brügger und Stefanie Frey, ihr beiden habt an der eigenen WM in Neuendorf beide den Weltmeister-Titel in eurer Kategorie geholt. Wie fühlt sich das an?

Wir konnten es gar noch nicht richtig realisieren, geschweige denn geniessen, da wir noch voll mit dem Abbau des Wettkampfgeländes beschäftigt sind. Es ist noch etwas unwirklich für uns, das kommt wohl erst Ende dieser Woche.

Stefanie hat sogar in fünf von acht Disziplinen einen neuen Weltrekord aufgestellt!

In drei Disziplinen wusste ich, dass ich es schaffen kann. Dass es dann fünf geworden sind, ist einfach nur schön. Bereits beim ersten Weltrekord bin ich vor Freude in Tränen ausgebrochen. Der Weltrekord im Hochwurf vor der grossen Tribüne war besonders speziell für mich, weil mit den Zurufen des Publikums einfach noch mehr Energie mobilisiert werden kann. Mir sind aber alle Rekorde gleich wichtig.

Ihr habt zusammen die ganze WM organisiert und dann auch noch sportlich voll abgeliefert – eine unglaubliche Leistung!

Als Organisationsteam im eigenen Land und als Paar gemeinsam Weltmeister werden, und dann auch gleich noch fünf Weltrekorde brechen – das ist schon einmalig. Wir haben in der Schweiz damit ein Statement gesetzt. Egal aus welchem Land die Athleten gekommen sind, sie kennen uns und die Schweiz jetzt.

Sportlich lief für euch alles top, dafür wurdet ihr vom Wetter hart bestraft mit dem Sturm beim Aufbau und dem Dauerregen am Event.

Und jetzt noch der ganze Abbau. Das ist schon hart. Das Gelände ist eine einzige Schlammschlacht. Wir sind momentan schon ein wenig am Anschlag. Bereits der Sturm am Donnerstag hat uns viel kaputt gemacht – wir haben uns an den Zelten festgehalten, es war nicht mehr schön. Und dann noch der Dauerregen am Wochenende, der nicht nur die Aufräumarbeiten massiv erschwert, sondern auch das Publikum davon abgehalten hat, vorbeizukommen. Wir sind trotz der sportlichen Erfolge gerade in einem Motivationstief.

Viele haben bei 32Today den Event per Livestream verfolgt, live vor Ort waren wegen des schlechten Wetters nur wenige. Was bedeutet das finanziell für den Anlass?

Es wurde dadurch vor Ort viel weniger konsumiert als geplant. Dazu kommen die Sturmschäden und die Schäden durch die Schlammschlacht auf dem Feld. Das Ganze wird zum finanziellen Problem. Grob geschätzt fehlen uns am Ende wohl rund 50'000 Franken, für die wir beide als Organisatoren privat aufkommen müssen. Darüber zerbrechen wir uns momentan den Kopf.

Wie kann man euch helfen?

Wer uns in dieser schwierigen Situation unterstützen möchte, kontaktiert uns am besten über hgml@gmx.ch Wir möchten uns auch bei allen Helfern bedanken, die uns über Tage und Wochen unterstützt und uns bei den Wettkämpfen den Rücken frei gehalten haben. Die rund 180 Helfer haben einen Top Job gemacht. Ein grosses Merci an alle, die mitgeholfen haben.

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veröffentlicht: 30. August 2023 16:45
aktualisiert: 31. August 2023 13:01
Quelle: 32Today

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