SC Langenthal

Wenn Sportchef Marc Kämpf die Tore selbst schiessen muss

· Online seit 11.01.2024, 16:54 Uhr
Der SCL ist nach dem freiwilligen Abstieg in die MyHockey League in der sportlichen Misere. Die Oberaargauer kämpfen um den Ligaerhalt. Sportchef und Geschäftsführer Marc Kämpf ist deswegen wieder selbst als Stürmer auf dem Eis. Im Interview erzählt er, wie er mit der zusätzlichen Belastung umgeht.
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Marc Kämpf, Sie sind zurück auf dem Eis. Erzählen Sie: Wie kam es zum Entscheid? 

Wir wollten das Team qualitativ verbessern. Wir haben alle probiert, was möglich ist. Schliesslich war da plötzlich nur noch eine letzte Option: Nämlich, dass ich wieder zurückkomme aufs Eis und wieder spiele. Das wurde mit den Verantwortlichen vom Club, mit der Mannschaft und dem Trainer-Staff besprochen. Dass ich zurückkomme, wurde von allen gewünscht und so habe ich mich dann dazu entschieden, zurückzukommen und zu helfen. Das Ziel ist, dass wir die Pre-Playoffs schaffen.

Sie sind Sportchef und Geschäftsführer des SCLs. Und jetzt wieder Spieler. Wie gehen Sie mit dieser zusätzlichen Belastung um?

Das ist natürlich eine etwas spezielle Konstellation. Wie ich die zusätzliche Belastung erlebe, werde ich in den nächsten Tagen sehen. Es ist ja jetzt auch etwas Neues für mich, dass man nach einem Spiel am nächsten Morgen früh im Büro ist. Und auch vor dem Match: Dass man dann arbeitet, weil man 100 Prozent angestellt ist. Ich denke, der Fokus jetzt muss auf die Spielerseite gehen, dafür bin ich auch zurückgekommen. Ich will mich dafür einsetzen, dass ich eine Top-Leistung auf dem Eis erbringen kann, dass ich so dem Team helfen kann. Natürlich ist es eine andere Belastung, als ich es früher gewohnt war, aber die bin ich gerne bereit, zu erbringen.

Im November wurden Sie vom Club besonders gewürdigt: Ihr Trikot mit der Nummer 18 wurde unters Hallendach vom Schoren gezogen und ist nun dort verewigt. Eigentlich gilt von da an: Die 18 wird nicht mehr auf dem Eis verwendet. Was für ein Trikot tragen Sie nun?

Das mit der Nummer ist schon etwas Spezielles. Es wird ja nicht das eigentliche Trikot aufgehängt, sondern eine Blache mit Nummer und Name. Ich habe wieder mit der 18 gespielt. Wir haben gesagt, wenn jemand mit der 18 spielen darf, dann bin ich es. Von daher bin ich froh, dass ich die paar Spiele noch mit meiner Nummer machen kann. Ein grosses Dankeschön an unseren Materialwart, der so schnell ein neues Trikot mit Namen und Nummer bestellt hat, denn der Entscheid war schon sehr kurzfristig.

Am Mittwoch standen Sie zum ersten Mal wieder auf dem Eis im Derby gegen Huttwil, wie war das für Sie?

Es war speziell wieder zu spielen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich noch einmal in einem Match auf dem Eis sein werde. Es war aber zum Glück noch nicht so lange her, dass ich mein letztes Spiel hatte. Deswegen war noch vieles vertraut, auch wenn es natürlich nicht mein bestes Spiel war. Das wird jetzt sicher von Spiel zu Spiel wieder besser, je mehr ich auf dem Eis stehe.

Das Spiel gegen Huttwil hat Langenthal leider 1:4 verloren. Woran hats gelegen?

Die Effizienz von uns war nicht gut. Wir kamen nicht zu vielen Schüssen. Huttwil hat etliche Schüsse blockiert. Wir haben es ihnen zudem einfach gemacht, zu Chancen zu kommen.  Wir haben auch zu wenig Goals geschossen. Mit einem Goal ist es schwierig zu gewinnen.

Wie geht es dem Team in der momentanen Situation?

Der Team-Spirit ist gut. Das ist eine Mannschaft, die kämpft, die nie aufgibt, deswegen bin ich  zuversichtlich, dass wir die restlichen acht Spiele in dieser Saison positiv gestalten können und die nötigen Punkte einfahren können.

Werden Sie nur diese Saison spielen? Oder ist auch die nächste Saison Thema?

Ich werde nächstes Jahr nicht spielen, es ist einmalig für diese Saison.

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veröffentlicht: 11. Januar 2024 16:54
aktualisiert: 11. Januar 2024 16:54
Quelle: 32Today

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