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Solothurn im Netz der Mafia – der neuste Kriminalroman von Christof Gasser mit Hauptmann Dornach

Krimiautor Christof Gasser

Solothurn im Netz der Mafia – Dornachs neuster Fall ist im Handel

· Online seit 29.08.2023, 06:51 Uhr
Innerhalb von kurzer Zeit findet die Kantonspolizei Solothurn zwei Tote. Beide sind auf gewaltsame Art ums Leben gekommen. Hauptmann Dominik Dornach kämpft bei der Aufklärung der Fälle gegen einen deutsch-arabischen Clan. Im Video erzählt Autor Christof Gasser an den Schauplätzen des Romans, wie er zu seinen Geschichten kommt.

Quelle: 32Today / Martin Ackle / Jael Fischer

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Eine Informantin der Polizei erscheint nicht zu einem vereinbarten Treffen bei der Loretokapelle in Solothurn. Kurze Zeit später wird sie schwer verletzt in ihrer Wohnung am Rossmarktplatz gefunden. Auf dem Weg ins Spital stirbt sie. Schnell ist klar: sie wurde ermordet. Keine 24 Stunden später gibt es eine zweite Leiche. In einem Boot auf der Aare beim Attisholz-Areal liegt der Körper eines jungen Mannes. Auch er starb eines gewaltsamen Todes. Hauptmann Dominik Dornach und seine Crew der Kantonspolizei Solothurn machen sich an die Aufklärung der beiden Fälle. Diese führen sie bald zu einem deutsch-arabischen Familienclan.

«Solothurn hüllt sich in Schweigen»

«Solothurn hüllt sich in Schweigen» ist der sechste Solothurn-Krimi von Autor Christof Gasser. Der Titel beziehe sich auf die mühsame Ermittlungsarbeit der Polizei, sagt der Autor. Es gebe zwar viele Fragen, aber niemanden, der darauf eine Antwort geben möchte.

Auch im neusten Solothurn-Krimi von Christof Gasser trifft Lokalkolorit auf globales Verbrechen. Von der Ambassadorenstadt aus führt die Geschichte nach Deutschland, Italien, in die Türkei und nach Russland. Dazwischen landet man als Leser oder Leserin aber immer wieder an bekannten Orten in Solothurn und Umgebung.

An der Heso treffen die verschiedenen Protagonisten ungewollt aufeinander, die Leichen der Opfer werden am Rossmarktplatz oder im Attisholz gefunden, Dominik Dornach wohnt in einer Villa am Grafenfelsweg in Solothurn und der dramatische Showdown am Schluss des Buches geht im Schloss Waldegg in Feldbrunnen über die Bühne.

«Ich wurde gefragt, warum ich die Heso nicht schon lange zu einem Krimi-Schauplatz gemacht habe», sagt Christof Gasser. Es sei zwar nicht von Anfang an sein Plan gewesen, es habe sich dann aber so ergeben. Sogar das traditionelle «Säulirennen» und die Kontroverse darum hat den Weg in den Krimi gefunden. «Es ist wichtig für die Krimis, dass ich die grossen, globalen Themen mit einem Solothurner Hintergrund verbinden kann», sagt Gasser. Nur so würden seine Romane funktionieren.

Krimi soll kein Touristenführer sein

Es sei aber nicht immer ganz einfach, das richtige Mass an erklärender und beschreibender Sprache zu finden. «Ich komme da immer wieder mit meiner Lektorin in den Clinch. Sie meint dann jeweils, ich solle keinen Touristenführer für Solothurn schreiben, sondern einen Kriminalroman.» Denn gelesen werden die Solothurn-Krimis nicht nur in der Region, sondern in der ganzen Schweiz und im deutschsprachigen Ausland. In Norddeutschland gebe es zum Beispiel eine kleine Dominik-Dornach-Fan-Community.

Die Stadt Solothurn sei ein ganz spezieller Ort, das höre er immer wieder, sagt Gasser – und das sei sicher auch ein Grund für den grossen Erfolg seiner Bücher. Ohne passende Figuren und eine stimmige Geschichte würden die Krimis aber nicht funktionieren. Eine dieser Figuren ist Hauptmann Dominik Dornach. Er leitet jeweils die Ermittlungen und steht damit im Zentrum des kriminalistischen Interesses. In den Solothurn-Krimis erfährt man aber auch einiges über den Privatmann Dornach und seine persönlichen Probleme und Gefühle.

Dominik Dornach und die Frauen

«All meine Figuren haben auch ein Privatleben, Gefühle und ein Liebesleben, das ist mir sehr wichtig», sagt Christof Gasser. Dominik Dornach habe eine gewisse emotionale Vergangenheit, die ihn im neusten Buch wieder einhole - und zwar auf eine für Dornach nicht sehr angenehme Art, verrät Gasser. Dazu bekommt Dornach mit der neuen Staatsanwältin eine neue Vorgesetzte. Hier zeigt sich bald, dass sich die Zusammenarbeit mit ihr nicht immer einfach gestaltet. Der Hauptmann müsse sich im neusten Solothurn-Krimi so stark in Frage stellen wie noch nie zuvor, sagt der Autor.

Natürlich trage die Persönlichkeit seines Ermittlers auch Züge von Christof Gasser selber, sagt dieser lachend. Schliesslich seien die beiden ja schon länger intensiv zusammen unterwegs. «Es gibt sogar Leute, die sagen, Dornach habe sehr starke Wesenszüge von mir.»

Organisierte Kriminalität auch in Solothurn realistisch?

Auch in seinem neusten Buch macht Christof Gasser die Stadt Solothurn wieder zu einem Zentrum internationaler Kriminalität. Die Aktivitäten eines deutsch-arabischen Clans in Solothurn haben Auswirkungen in verschiedenen anderen Ländern. «In der Realität ist Solothurn sicher nicht der Dreh- und Angelpunkt des organisierten Verbrechens», sagt der Krimi-Autor. Es gebe aber auch hier solche Strukturen und Organisationen – nicht zuletzt wegen der zentralen Lage der Stadt im Schweizer Mittelland.

Vieles beruhe aber auf Vermutungen, sagt Gasser. Er stehe im Zusammenhang mit seinen Recherchen für seine Bücher immer wieder im Austausch mit Polizei und Staatsanwaltschaft. Ganz aus der Luft gegriffen seien seine Solothurn-Krimis also nicht, so Gasser.

Ein Solothurner Krimi im Kino?

Auf die Frage, wann es denn die erste Verfilmung eines Gasser-Krimis gibt, sagt der Schriftsteller: «Von mir aus kann es gar nicht schnell genug gehen.» Er sei mit seinem Agenten daran, Gespräche zu führen. Mehr könne er im Moment nicht sagen, es brauche einfach Zeit und Geduld. Die Chancen dafür stünden im Moment aber so gut wie noch nie. Sein grosser Wunsch sei es, dass das Filmprojekt von einer Schweizer Produktionsfirma umgesetzt wird.

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veröffentlicht: 29. August 2023 06:51
aktualisiert: 29. August 2023 06:51
Quelle: 32Today

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