Quelle: Tele M1
Für Ottavio Ferrara ist es seit sieben Jahren der ganz normale Alltag: Er erledigt täglich zunächst die nötigen Vorbereitungsarbeiten, um anschliessend seinen Stand zu öffnen und die Oltnerinnen und Oltner mit Marroni glücklich zu machen. Doch diesen Aufwand kann – oder vielmehr muss – er sich bald sparen. Die Grundstückbesitzerin hat ihm seinen langjährigen Platz gekündet.
Plötzliche Schocknachricht
«Am 31. Januar hat mir die Chefin mitgeteilt, dass ich meinen Marroni-Stand bis Ende März entfernen muss. Ich bin schockiert und demoralisiert», erzählt er. Es sei alles innerhalb sehr kurzer Zeit passiert – genau genommen seit dem Leitungswechsel beim Coop City Olten. «Ich hatte sieben Jahre lang den besten Chef. Wir hatten nie Probleme, sprachen zusammen, diskutierten, brachten Zeit mit, waren anständig», erzählt Ottavio Ferrara weiter. Doch das sei nun Geschichte. Die Kommunikation mit Coop City sei viel schwieriger geworden.
Warum Ottavio Ferrara seinen Stand nach sieben Jahren plötzlich räumen muss? Die Detailhändlerin nimmt schriftlich Stellung: «Infolge von baulichen Anpassungen wurde die bisher abgedeckte Fläche durch eine Fensterfront ersetzt. Dieses Konzept sieht im Vordergrund eine freie Fläche vor.» Das tönt nach einem definitiven Entscheid.
Solidarität für den Marroni-Mann
Doch kampflos aufgeben ist für den Oltner Marroni-Mann keine Option. Beim Stand liegt ein Unterschriftenbogen auf. Dieser scheint bei den Oltnerinnen und Oltnern auf grosse Sympathie zu stossen – schon rund 400 Personen hätten unterschrieben.
Auch die Passantinnen und Passanten in Olten bedauern den harten Entscheid. «Für mich ist er ein fester Bestandteil, er ist immer da. Und ich freue mich, wenn ich hier Marroni kaufen kommen kann», sagt eine Frau. «Es ist sehr kostbar und bereichernd, wenn wir hier die Möglichkeit haben, feine Marroni geniessen zu können» – so der Tenor. Auch auf Social Media ist die Solidarität gross. In der Facebook-Gruppe «Olten» wird unter dem Beitrag fleissig kommentiert: «Also dann gehe ich auch nicht mehr ins Coop City» oder «Ojeoje...ganz übel sowas...». Ob die Unterschriften die Geschäftsleitung noch umstimmen können, wird sich zeigen.
(Tele M1/dwy)
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