Rolf von Felten

Ein Solothurner ist neuer Bundesrichter

· Online seit 27.09.2023, 15:25 Uhr
Das Bundesgericht zählt 40 Mitglieder – eines davon ist seit Mittwoch Rolf von Felten. Er wurde von der Vereinigten Bundesversammlung in das hohe Amt gewählt und wird künftig nicht mehr im Solothurner Amtshaus, sondern in Lausanne seiner Arbeit nachgehen.
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Mit der Wahl zum Bundesrichter krönt Rolf von Felten seine Karriere. Das schreibt die «Solothurner Zeitung». Der 52-Jährige ist erst der 14. Bundesrichter aus dem Kanton Solothurn in der Geschichte. Er wurde von der Mitte-Partei aufgestellt.

Der gebürtige Erlinsbacher hat nach seiner Matura an der Universität Zürich Recht studiert. «Menschliche Abgründe verbunden mit der Frage, was jemanden zum Straftäter macht und was dies für die Opfer bedeutet, faszinierten mich», erzählt er gegenüber der Solothurner Zeitung. Rolf von Felten arbeitete nach seinem Studium als Gerichtsschreiber am Amtsgericht Bucheggberg-Wasseramt, war anschliessend Untersuchungsrichter und schliesslich sechs Jahre als Staatsanwalt tätig.

Steile juristische Karriere – mit einem Dämpfer

So weit, so gut. Bis er eines Nachts im November 2008 trotz Pikettdienst nicht zum berühmt-berüchtigten Raserunfall in Schönenwerd ausgerückt war. Dies führte nicht nur zu harscher Kritik von Seiten Regierungsrat und Oberstaatsanwalt, sondern wurde auch medial ausgeschlachtet. Das habe viel Druck ausgelöst und ihn belastet – schliesslich habe er aber viel gelernt und sei stärker aus der Sache rausgekommen, so von Felten. Nach dem kurzen Dämpfer setzte er seine Karriere fort, wurde 2019 schliesslich Oberrichter und tritt nun schon bald seine neue Stelle als Bundesrichter an.

Der neue Bundesrichter freut sich darüber, bald gesamtschweizerisch zu wirken. Und dennoch: Eine Sache, das Verhandeln, werde ihm fehlen. Denn: «Ich habe es jeweils geschätzt, Menschen vor mir zu sehen», sagt von Felten. Dies habe immer Einfühlungsvermögen gebraucht. In Lausanne wird von Felten zum «Aktenfresser», indem er Urteile der Vorinstanzen überprüft.

Tief in Solothurn verwurzelt

Seine Heimat verlassen – das will Rolf von Felten aufgrund des neuen Postens nicht. Denn der Jurist lebt seit 15 Jahren in der Kantonshauptstadt und ist tief verwurzelt. Er wolle weiterhin in der Stadt Solothurn leben, pendeln und sich in der Romandie eine Zweitwohnung organisieren.

(dwy/ckp)

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veröffentlicht: 27. September 2023 15:25
aktualisiert: 27. September 2023 15:25
Quelle: 32Today

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