Mittelland
Kanton Solothurn

Nina aus Solothurn hat mit 20 Jahren zum Islam konvertiert

Neues Leben

Nina aus Solothurn hat zum Islam konvertiert

· Online seit 16.01.2024, 05:46 Uhr
In einer Lebenskrise findet die junge Solothurnerin Nina Hilfe und Halt im Islam. Vor zwei Jahren konvertierte sie zur Religion ihres Freundes Leo. Das habe sie aber nicht wegen ihm gemacht, sondern wegen der Liebe zum Islam, sagt sie auf SRF.
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Nina ist 23 Jahre alt. Sie kommt aus Solothurn und hat als «ninahoney» auf InstagramYoutube und TikTok rund 130'000 Followerinnen und Follower. Auf ihren Kanälen geht es um Kosmetik, Mode – und um Religion. Nina ist nämlich vor zwei Jahren zum Islam konvertiert und hat ihre Follower an dieser Geschichte teilhaben lassen.

«Ich habe nicht an Gott geglaubt»

Sie sei überhaupt nicht religiös erzogen worden, sagt Nina im Video von SRF Impact Inside. Sie ging nicht in den Religionsunterricht und für sie war klar, dass nach dem Tod nichts mehr kommt. Im Alter von 18 Jahren begann sie sich Gedanken zum Sinn des Lebens und zum Tod zu machen. Das stürzte sie in eine Sinnkrise, die immer intensiver wurde.

Mit 15 Jahren verliebte sich Nina in Leo, einen Mitschüler mit albanischen Wurzeln. Die beiden wurden ein Paar, machten sich aber zuerst noch keine grossen Gedanken über ihre interkulturelle Beziehung und eine allfällige gemeinsame Zukunft. Während der schwierigen Zeit in ihrer Sinnkrise gab Leo seiner Freundin Halt, und sie entdeckte so seine Religion, den Islam. Vor allem das Fasten während des Ramadans beeindruckte die junge Frau und sie beschloss, mit ihrem Freund mitzufasten. Zuerst wollte sie ihm damit nur beweisen, dass man auch als Nichtmuslima an Ramadan mitmachen könne, sagt sie in der SRF-Dokumentation.

Beim Fasten ging es ihr besser

Während des Fastens spürte Nina eine neue Spiritualität. Es ging ihr besser und ihre depressiven Gedanken wurden weniger. Nach dem Ramadan verschlechterte sich ihr Zustand wieder, die Sinnfragen beschäftigten sie wieder stärker. Deshalb begann sie, sich intensiver mit dem Islam auseinanderzusetzen. Sie las Bücher und machte sich mit der Geschichte und der Bedeutung der Religion vertraut. Zwei Jahre später entschied sie sich zur Konversion, sie wurde Muslimin.

«Ich bin mein eigener Mensch»

Nach der Konversion zum Islam wurde Nina immer wieder mit dem Vorwurf konfrontiert, sie habe das nur für ihren Freund gemacht. Das weist die 23-Jährige aber auch heute noch entschieden von sich. Sie verstehe nicht, warum das so häufig die erste Reaktion sei, sagt sie bei SRF. «Ich bin mein eigener Mensch. Ich mache doch nicht alles für meinen Freund».

Leo schätzt es zwar, dass seine Freundin den Schritt gemacht hat. Eine Voraussetzung für die gemeinsame Beziehung sei es aber nicht. Der Islam kenne keinen Zwang, sagt er im Video. Das Paar geniesst es, den Glauben zu teilen und in ihren Alltag zu integrieren. Dies zeigt Nina auch immer wieder auf ihren Social-Media-Kanälen.

Unterschiedliche Reaktionen bei den Eltern

Für die Familien der beiden löste die gemeinsame Liebesgeschichte unterschiedliche Reaktionen aus. Leo hat seinen Eltern erst nach über fünf Jahren von seiner Beziehung zu Nina erzählt. Seine Angst, die Eltern würden seine Liebe zu einer Nichtmuslima nicht akzeptieren, waren aber unbegründet.

Nina hat ihre Eltern erst neun Monate nach ihrer Konvertion über ihren neuen Glauben informiert und sie damit ziemlich schockiert. Während die Mutter eine gewisse Vorahnung gehabt habe, wollte ihr Vater das Ganze nicht wahrhaben. Es brauchte ein paar Monate, bis sich die drei wieder angenähert haben. Die Eltern akzeptieren den neuen Glauben ihrer Tochter. Sie seien glücklich, solange Nina es sei.

Hass im Netz

Sie wisse, dass es sehr viele Vorurteile  gegenüber dem Islam gebe, sagt Nina. Deshalb sei es ihr wichtig, dass sie ihre Geschichte auch mit ihren 130'000 Followerinnen und Followern teilen könne. Ihre Videos können aber auch Leute sehen, welche ihr nicht folgen – und da gebe es auch Hasskommentare. In solchen Fällen werde sie aber von Menschen ihrer Community verteidigt, sagt die Content-Creatorin.

Konversion wegen der Liebe

Am Schluss der SRF Dokumentation sagt Leo. «Ich bin nicht wegen dem Schweizer Pass mit ihr zusammen und sie hat nicht wegen der Liebe zum Islam konvertiert». Nina kontert sofort und verbessert: «Ich habe wegen der Liebe konvertiert – wegen der Liebe zum Islam.»

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veröffentlicht: 16. Januar 2024 05:46
aktualisiert: 16. Januar 2024 05:46
Quelle: 32Today

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