Mittelland
Oberaargau

Kurzarbeit bei Bystronic in Niederönz – und noch ist keine Besserung in Sicht

Auftragseinbruch

Kurzarbeit bei Bystronic – noch ist keine Erholung in Sicht

· Online seit 08.01.2024, 17:29 Uhr
Die Maschinenbau-Firma Bystronic hat seit November für 170 Angestellte am Standort Niederönz Kurzarbeit eingeführt. Voraussichtlich wird diese bis in den Frühling hinein verlängert – während in den Werken im Ausland voll gearbeitet wird.
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Die Firma Bystronic in Niederönz bei Langenthal ist eine der grössten Arbeitgeberinnen im Oberaargau. Seit November ist allerdings ein knappes Viertel der Belegschaft in Kurzarbeit. 170 der 700 Beschäftigten arbeiten weniger, als es ihrem Pensum entsprechen würde. Die Lohndifferenz übernimmt zum grössten Teil die Arbeitslosenkasse.

Das Mittel der Kurzarbeit hatte sich besonders während der Corona-Pandemie bewährt, damit Angestellte während einer vorübergehenden wirtschaftlichen Baisse ihre Stelle behalten können.

Aufträge und Umsätze eingebrochen

Es fehle schlicht an Aufträgen und damit an Umsatz für Produkte, die in Niederönz gefertigt werden, sagt der Geschäftsführer der Bystronic Laser AG, Fabian Furrer. In der Schweiz werden vor allem Laser-Schneidmaschinen hergestellt, mit denen Metallteile millimetergenau zugeschnitten werden können.

Im Geschäft mit neuen Maschinen gibt es den erwähnten Einbruch - andere Sektoren laufen aber auch in Niederönz weiterhin gut. Dazu gehört etwa das Service-Geschäft oder jenes mit Ersatzteilen, also der Unterhalt von einmal gelieferten Maschinen.

Kurzarbeit nur in der Schweiz

Auch im Ausland gibt es Bystronic-Werke, die auf Volllast laufen, etwa in Deutschland und Italien, sagt Fabian Furrer. «Wir produzieren nicht überall das Gleiche, bei einigen unserer Werke ist die Auslastung unverändert hoch.»

Erschwerend kommt hinzu, dass der Schweizer Franken extrem stark ist und über die Festtage teilweise Rekordhöhen erklommen hat im Vergleich zu Euro und US-Dollar.

Nur scheue Anzeichen auf Besserung

Ebenso ist die geopolitische Lage weiterhin so, dass Investitionen in langlebige Güter wie Maschinen nur zurückhaltend getätigt werden. «Es würde helfen, wenn es bald Lösungen gäbe für die verschiedenen Konflikte», sagt Fabian Furrer. Im Vordergrund stehen dabei zweifellos der Krieg in der Ukraine und der Nahostkonflikt.

Scheue Anzeichen auf Besserung gibt es auch - zum Beispiel, dass die Zinsen nicht weiter steigen. «Im Moment geht es immerhin nicht weiter abwärts, aber wir brauchen früher oder später wieder einen Aufschwung», sagt Bystronic-Chef Furrer. Vorläufig dürfte die Kurzarbeit um weitere drei Monate verlängert werden, die Entscheide treffen die Bystronic-Verantwortlichen in diesen Tagen.

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veröffentlicht: 8. Januar 2024 17:29
aktualisiert: 8. Januar 2024 17:29
Quelle: 32Today

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