Solothurn - Attisholz

Das Aaregondeli schwebt zum ersten Mal – wenn auch erst auf Probe

· Online seit 07.09.2023, 05:50 Uhr
Das Projekt einer Seilbahn zwischen dem Bahnhof Solothurn und dem Attisholz-Areal schreitet voran. Am Mittwoch hing zum ersten Mal ein Gondeli über der Aare – an einem Kran und auf Probe. Entsteht die erste urbane Gondelbahn der Schweiz in Solothurn?

Quelle: 32Today / Simon von Gunten / Devin Schürch / Jael Fischer

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Vom Solothurner Hauptbahnhof über die Aare bis ins Attisholz-Areal in Luterbach durch die Luft gleiten, das ist das Ziel des Projekts Aaregondel. Die Planung dafür läuft bereits seit einiger Zeit. Eine Machbarkeitsstudie im März 2023 kam zum Schluss, dass das Projekt sowohl technisch als auch rechtlich machbar ist.

Um die Aussenwirkung zu testen, wurde diese Woche eines der Gondeli mithilfe eines Krans über der Aare am Rötiquai hochgezogen. Der Standort ist kein Zufall: Genau dort sollen in fünf bis zehn Jahren die Gondeln verkehren. Mit dem «Probehängen» soll geprüft werden, ob die Gondeln optisch ins Stadtbild passen. Dieser Test ist laut Reto Paul Grimm geglückt; Grimm ist der Initiant des Projekts und Präsident der Interessengruppe Aaregondel,

Keine Touristenattraktion

Das Projekt ist in erster Linie für Pendlerinnen und Pendler gedacht. Weil im Attisholz-Areal in den nächsten 20 Jahren immer mehr Arbeitsplätze und Wohnungen entstehen, soll die Gondelbahn eine einfache und ruhige Transportmöglichkeit bieten. Dabei sollen die Kosten für Passagiere tief gehalten werden: Die Fahrt soll etwa gleichviel kosten wie ein Busticket.

Im Gegensatz zur Weissenstein-Gondelbahn, die hauptsächlich Touristen transportiert, sind die Gondeln über der Aare als ÖV-Angebot gedacht. Mit einer Kapazität von zehn Personen pro Gondel können so bis zu 1'500 Personen pro Stunde über die Aare transportiert werden. Dabei bieten die Gondeln genug Platz, um auch Velos oder Kinderwagen mitzunehmen.

Wie weiter nach erfolgreichem Test?

Obwohl das Projekt die ersten Hürden genommen hat, ist noch nicht klar, ob es realisiert werden kann. Die Entscheidung liegt bei den Solothurner Ämtern für Bau, Umwelt und Wirtschaft. Bis Ende Jahr soll in einem Zwischenentscheid seitens Kanton bekannt werden, ob das Projekt weiterverfolgt werden kann.

Reto Grimm ist zuversichtlich, dass sein Projekt grünes Licht erhält. Er habe schon einige gute Gespräche auf den Ämtern geführt und sei auf offene Ohren gestossen. Wenn der politische Wille vorhanden ist, könnte das ÖV-Projekt in fünf bis zehn Jahren realisiert werden.

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veröffentlicht: 7. September 2023 05:50
aktualisiert: 7. September 2023 05:50
Quelle: 32Today

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