Umfrage

Das wünschen sich Kinder und Jugendliche von der Stadt Solothurn

16.08.2023, 10:44 Uhr
· Online seit 16.08.2023, 10:43 Uhr
Die Stadt Solothurn möchte von der UNICEF als «Kinderfreundliche Gemeinde» zertifiziert werden. Dafür hat sie die Bedürfnisse von Kinder und Jugendlichen in einer Umfrage erfasst. Nun liegen die Ergebnisse vor.
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Es gab eine Umfrage für die Kinder der 4. bis 6. Primarschulklasse und eine für die Jugendlichen der Oberstufe. Mitgemacht haben 261 Primarschülerinnen und Primarschüler und 281 Schülerinnen und Schüler der Oberstufe. Pünktlich zur nächsten Gemeinderatssitzung, an der es um das Unicef-Label geht, liegen nun die Ergebnisse vor, wie die Solothurner Zeitung schreibt. 

Am Bahnhof fühlen sich Kinder nicht wohl

Der Bahnhof ist der unbeliebteste Ort für Kinder in der Stadt Solothurn. Über 70 Prozent der Umfrageteilnehmenden hat angegeben, dass sie sich dort nicht wohl fühlen. Viele Menschen, Menschen mit Alkohol- oder Drogenproblemen oder keine oder immer besetzte Sitzgelegenheiten führen zum unguten und unsicheren Gefühl am Bahnhof. Die Kinder wünschen sich dort mehr Polizeipräsenz und einen Spielplatz in der Nähe.

Auch die Jugendlichen der Oberstufe sehen am Bahnhof und speziell am Bahnhofplatz viel Konfliktpotential. Trotzdem bewerten die Oberstufenschülerinnen und Schüler den Bahnhof in der Umfrage mit fast 65 Prozent als positiv.

Viel Zeit am Bildschirm

Von den befragten 4. bis 6. Klässlern gehen 85 Prozent gerne zur Schule. Hauptgrund ist, dass sie dort andere Kinder treffen oder die Lehrpersonen besonders schätzen. Die Freizeit verbringen die Schülerinnen und Schüler der Primarschule vor allem am Bildschirm (54 Prozent), beim Sporttreiben (43 Prozent) oder bei handwerklichen Tätigkeiten (38 Prozent). Die älteren Jugendlichen treffen sich vor allem mit Freundinnen und Freunden. Das haben über 75 Prozent in der Umfrage angegeben. Videos schauen oder Gamen stehen ebenfalls weit oben in der Prioritätenliste.

In der Schule wünschen sich die Oberstufenschülerinnen und Schüler mehr Mitbestimmung – zum Beispiel wenn es um Sportplätze, Jugendtreffs oder die Badi geht. Fast 50 Prozent der Befragten würden auch gerne häufiger nach ihrer Meinung gefragt werden. Die Umfrage hat aber auch gezeigt, dass 90 Prozent aller Teilnehmenden die bestehenden Angebote der Stadt nicht kennen und noch nie etwas vom Jugendprojektfonds oder der Jugendpetition der Stadt Solothurn gehört haben.

Kein Verständnis von und für Politikerinnen und Politiker

Erstaunlich hoch sei der Anteil der Jugendlichen, die sich von Politkern oder Politikerinnen nicht ernst genommen fühlen, heisst es im Bericht zur Umfrage. Das zeigen 44 Prozent der Befragten. Offenbar, so lässt der Bericht schliessen, kennen die Jugendlichen die politisch Verantwortlichen nicht oder zu wenig und sie wissen nicht, was Politikerinnen und Politiker genau machen.

Die wichtigsten Bezugspersonen für Kinder und Jugendliche in der Stadt Solothurn sind und bleiben die Eltern. Von ihnen fühlen sich rund 80 Prozent ernstgenommen.

Mehr Partys für Jugendliche

Über die Hälfte der Oberstufenschülerinnen und Schüler würden gerne mehr Sackgeldjobs machen können, um dadurch etwas Geld verdienen und erste Erfahrungen im Arbeitsmarkt zu sammeln.

Fast so viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Oberstufe haben in der Umfrage auch angegeben, dass sie sich mehr Partys ganz speziell für ihre Altersgruppe wünschen. Zwar sei die Abschlussparty für die 9. Klässler in diesem Jahr zum zweiten Mal vom und im Kofmehl organisiert worden. Aber auch die 7. und 8. Klässler hätten sehr gerne mal eine Party für sich. So ein Angebot gibt es bis jetzt nicht in Solothurn.

(SZ/ma)

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veröffentlicht: 16. August 2023 10:43
aktualisiert: 16. August 2023 10:44
Quelle: 32Today

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